This is a poem dedicated to children who have suffered or suffer today from war and violence, children who live in fear or become refugees, who lose their home and/or their friends and relatives. And the faith in a world that should be a good and safe place.
Dieses Gedicht habe ich am 10. Dezember 2024, dem Tag der Menschenrechte geschrieben, und widme es allen Kindern, die unter Krieg und Gewalt gelitten haben oder heute darunter leiden, Kindern, die in Angst leben oder flüchten müssen, die ihr Zuhause und/oder ihre Freunde und Verwandten verlieren – und das Vertrauen in eine Welt, die ein guter und sicherer Ort sein sollte. Einige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus unseren Projekten waren Kriegskinder oder Verfolgte. Und von mehr als einem Spielzeug, das zurückgelassen werden musste, haben wir gehört. An Weihnachten und anderen Festtagen kommen solche Erinnerungen wieder. Und deshalb gibt es heute kein Märchen, sondern dieses Gedicht.
Doas Gedichd hieh huh ech neechd, om Doag voo dè Menscherächde geschreawwe on es alle Keann gewidmed, die inner Krigg on Gewaald gelidde huh oder haut drinner laire, die ean Angsd läwe oder flichde misse, die ihr Deheem on/oder ihr Froinde on Verwaande verliern – on doas Verdrauè ean è Weald, die enn gurre on sichere Oadd sai selld. E Raih voo Zaidzoichinne on Zaidzoiche ean insè Projeggde woarn Kriggskeann oder Verfolche. On mieh wie äimo huh merr voo Schbielsache gehoadd, die seregggeleasse werrn mussde. Die Krissdoag on annern Fesde komme sou Erinneringge huuch. On dessdeweeche gedd’s haut käi Märche, sonnern doas Gedichd.
Insè naue Bicher sai doa! Doa kann ech nur saa: Leassd Bobbe schwaddse! Awwer läsd gaans unne, woas mir off Huuchdoidsch rimgeschùchd huh.
Unsere neuen Bücher sind da! Da kann ich nur sagen: Lasst Puppen sprechen! Aber lest ganz unten, was wir auf Hochdeutsch verschickt haben.
Our new books are available now! All I can say: Let dolls speak for themselves! But you can read down below our press release in formal German.
On hieh eas die Widmung, und hier ist die Widmung, and here is whom I dedicated the books to:
Dè Woahrhääd
on dè Fandasie!
Hossde nur äi,
dann wäsde nie,
woas merr uhne
die anner deed.
Zem Dengge
eas’ nonnid sè schbeed,
meend Moadder Geede,
meend dè Kant.
Dichdung on Woahrhääd
brouchd es Laand!
On Märche, Bosse, gurre Wärge
on fier die Glies Kaddoffelschdärge.
Der Wahrheit und der Fantasie!
Hast du nur eine, weißt du nie,
was man ohne die andre tät’.
Zum Denken ist’s noch nicht zu spät.
Meint’ Mutter Goethe, meinte Kant.
Dichtung und Wahrheit
braucht das Land!
Und Märchen, Scherze, gute Werke –
und für die Klöß’ Kartoffelstärke.
To truth and imagination!
If you just have one, you’ll never know
what you’d do without the other one.
It’s never too late to think,
thought mother Goethe, and thought Kant.
Poetry and truth
is what the country needs!
And fairy tales, fun, good deeds –
and for dumblings potato starch.
Best wishes, alles Gute, alles Gurre,
Pauls Monika
Moderne hessische Märchen
Es war einmal und noch einmal
Auf „Es woar èmo“ folgt „Es woar nommo“, und auf „Es war einmal“? „Es war noch einmal.“ Unser Bremer Geschichtsverein Lastoria hat nachgelegt und zwei weitere Taschenbücher veröffentlicht: 34 weitere moderne hessische Märchen, das Original im Owengliejer Pladd, dem Dialekt von Ober-Gleen, und die hochdeutsche Übersetzung. Samt QR-Codes zu den Audios in meinem Blog.
Der Mittwoch ist Märchentag in diesem Blog, dann geht eine weitere Aufnahme online. Zuletzt unter anderem „Es Grabbageschbensd“, das in einer Alsfelder Eisdiele spielt, „Dè Hainzemann“ über den Heinzemannstein im Ehringshauser Wald, „Grommed“ über eine Braut aus Lehrbach, die einen Homberger Witwer heiratet und von ihren Stieftöchtern hintergangen wird. Über ein Pärchen aus Eschwege, das einem Wurstmännchen sein Glück verdankt. Und über „Zores eam Roiwerhaus“, die Fortsetzung des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten.
Im Blog und in der hochdeutschen Variante gibt es Vokabeln, im Anhang der Bücher historische und aktuelle Hintergrundinformationen, zum Beispiel über Brokat aus der Schwalm, Bembel aus dem Westerwald, die Alsfelder Schriftstellerin Frieda Bücking, die Bergmähwiesen bei Herchenhain, über die Bücherfrau Gerlinde aus Grebenau, sensationelle Weberknechte und alte Töpfereien, hessische Prinzessinnen und Sozialrevolutionäre und über die Kinderkuren der Sechziger und Siebziger. Einige Märchen beruhen im Kern auf wahren Begebenheiten oder sind dem Gedenken an Menschen gewidmet, in manchen geht es um das Zusammenleben, Auseinanderleben und Überleben auf dem Land – wie in den Ober-Gleen-Bänden unseres eingetragenen, gemeinnützigen Vereins, die mit dem Regionallabel „Vogelsberg Original“ ausgezeichnet worden sind.
In ehrenamtlichen Projekten, wie sie seit 2012 auch in Hessen laufen, retten wir gemeinsam Erinnerungen und ein Stück Erzählkultur, setzen wir uns für den Erhalt der oberhessischen Mundart und der Menschenrechte ein. Mehrere Hundert Coversongs und um die 80 Märchen im Ober-Gleener Dialekt erzählen Geschichten, von denen sich einige im Vogelsberg, in Frankfurt oder Nordhessen zugetragen haben oder zugetragen haben könnten. Und mit Musik geht alles ein bisschen besser – auch das Märchenerzählen.
„Es woar nommo. Mehr moderne oberhessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769317718)und „Es war noch einmal. 34 weitere moderne hessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769315479)von Monika Felsing sind am 3. Dezember 2024 bei Books on Demand, BOD, erschienen, haben 252 beziehungsweise 256 Seiten, sind bebildert und kosten 18 Euro pro Band. Über die QR-Codes, über Links oder hier auf www.monikafelsing.de sind die Mundartmärchen zu hören.
Buchgestaltung: Wolfgang Rulfs
Fotos: Justus Randt und Monika Felsing
Text: Monika Felsing
Sämtliche Honorare gehen an unseren Geschichts- und Kulturverein. Die Arbeit an den Projekten von Lastoria ist ehrenamtlich.
It is a poem about baking cookies for christmas. No time to translate that at the moment. But you get the idea if you take sugar, butter, flour, eggs, cinnemon, nuts and go to oven to make your ever lovin‘ homemade cookies and applepan dowdy…
Best wishes, alles Gurre, alles Gute,
Pauls Monika
P.S.: Zwei Zeilen weichen in der hochdeutschen Fassung etwas stärker vom Original ab, damit es sich reimt. Welche sind es?
Adwennd, Adwennd, es iaschde Lichdche brennd. Die Sabine hodd merr woas geschuchd, doas will ech Ouch nid vierendhaan. On ech huh aanoch woas fier Ouch! È Gedichd.
Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt. Sabine Kirchner aus Ober-Gleen hat mir etwas geschickt, das will ich Euch nicht vorenthalten. Und ich hab auch noch was für Euch! Ein Gedicht.
Advent, Advent, the first candle is burning. Sabine Kirchner from Ober-Gleen has sent me something that I won’t keep for myself. At there is something I have prepared for you, as well. A poem.
Have fun! Viel Freude damit! Viel Schbass!
Pauls Monika
Sabine hodd geschrewwe:
„Enn iggsbeliewichè Doag ean dè Advendszaid—frieher wu die Moni on ich on noch viele annern kläi worrn
Enn haafe Ärwedd, sè dunggel gebaggene Plätzerchen, bonde Schdräsel owedroff, noch è Haffel Mähl debai, käi Bodder mie dou, sè wingg Kadoffenseload, ean dè Schbaisekammer schbieze,
Wuhnschdobb boddse, mach käi Dabbe eam Iern-ich hu groad geboonerd, off dè Lääb Waihnachdssache firsch Beemche sichè, Advendskraans weggen, Keller saawermachè, dè Debbich eam Schnie ausklobbè, ean dè Waihnachdsferjè firrern hälfe,
Doas Märche hieh vèzeehl ech ouch è bess-che sou, wie merrsch vèzohld woarn eas voo emm Zaidzoiche aus insemm Owenglie-Projegd, è woahr Geschichd, wie ech sè ean demm Lied „Dè Wadds eas luus“ vèzehl: Enn Wadds, der fier die Zuchd gebrouchd woadd, woar ausem Viehwaggong voo dè Boh gehebbd, wail die Dier ned richdich bai woar. Die Boahner sai seregg gelaafe on huh dè Wadds off enner Wess gefonne, der woar vellech feaddech on fier naut wie sè gebrouche.
Dieses Märchen beruht im Kern auf einer wahren Begebenheit, die uns von einem Zeitzeugen in unserem Ober-Gleener Oral-History-Projekt überliefert wurde. Ich erzähle sie in meinem Lied „Dè Wadds eas luus“: Ein Zuchteber war aus einem Transportwaggon gesprungen, weil die Tür nicht richtig verriegelt gewesen war. Die Bahner liefen zurück und fanden das völlig erschöpfte Schwein auf einer Wiese.
This fairy tale is based on a true story that one of our time witnesses in our oral history project in Ober-Gleen has told us. I tell this story in my song „Dè Wadds eas luus“: E male pig had jumped off a cattle waggon as the door had not been shut properly. Men who worked for the railway ran back and found the totally exhausted pig on a meadow.
Das Lied nach der Melodie von „Der Hahn ist tot“ ist 2018 mit Publikum in der ehemaligen Ober-Gleener Synagoge aufgenommen worden. Danke, Justus!
Best wishes, alles Gute, alles Gurre,
Pauls Monika
È poar Woadde:
Wadds – Eber, male pigg. Wuddse – Schweine, pigs. Mogg – Mutterschwein, female pig, mother of piglets. Firgel – Ferkel, piglet/piglets. Dè Wadd eas luus – der Eber ist los, the male pig ran off. Schwainsberch, Deggebach – Schweinsberg, Deckenbach, two villages in Upper Hesse. Sääd merr – sagte man, it was said. Viehhännler – Viehhändler, cattle (and pig) dealer. Ean dè Nuud schmäggd die Woaschd aach uhne Bruud – in der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot, German saying: In need, sausages are delicious, even without bread. Vèlaafe – verlaufen, lost. Fier mech sehd ihr Wuddse all gläich – für mich seht ihr Schweine alle gleich aus (im Dialekt ohne: aus), to me, you pigs look all alike. Schloachder – Schlachter, butcher. Schoched – Schochet (jüdischer Schlachter, der nach religiösem Brauch vorgeht), Jewish butcher.
Edds weadd’s Englisch: Nooch enner länggere Paus huh ech mech droogesassd on die englische Offnoahme fier ins‘ Hierschdegg „Edds foahrn merr… Ewwersee“ (Now we go… overseas) soddierd on onanner gebabbd. Dè iaschde Dääl eas fiaddech on gidd schuh baal eans Nedds, dè zwäde on dè dreadde sai sou gudd wie fiaddech. Plaiwe noch vicher, finnef on seggs. Es eas noch eeniches sè lääse – wann dè groad Zaid hossd, dann gäbb merr Beschääd! Doas Lääse gidd schweann, dè Resd dauerd längger. Dreggd die Damme!
Jetzt wird’s Englisch: Nach einer längeren Pause habe ich mich drangesetzt und die englischen Aufnahmen für unseren Podcast „Jetzt fahrn wir… Übersee“ (Now we go… overseas) sortiert und zusammengefügt. Der erste Teil ist fertig und wird demnächst online gestellt, der zweite und der dritte sind so gut wie fertig. Bleiben noch vier, fünf und sechs. Es ist noch einiges zu lesen – wenn du spontan Zeit hast, dann gib mir Bescheid! Das Lesen und Aufnahmen geht schnell, der Rest dauert länger. Drückt die Daumen!
Now we switch to English: After a longer pause I have sat down to sort and combine the English audios of the English parts of our podcast „Now we go… overseas“. The first part is ready, the second and third almost. That leaves it to number four, five and six. There are still several paragraphs to read. In case you have time now, just tell me! Reading and recording will be done in a minute, the rest takes longer. Wish us luck!