Woas soll ech saa, what shall I say: Die ersten drei der sechs englischsprachigen Teile unseres Geschichtspodcasts über das Auswandern aus Hessen über Bremen nach Nordamerika sind endlich, endlich online! Hinter dem neunzehnten Türchen geht’s also in die Neue Welt: „Now we go Overseas“.
Nid vèbasse: Im dritten Teil liest Ruth Stern Gasten (90) aus Nieder-Ohmen, die seit Jahrzehnten in Livermore (Kalifornien) lebt, selbst Stücke aus ihrer Autobiografie „An Accidental American“. Das ist nicht das einzige schöne Wiederhören. Auch einige von Euch sind dabei! Und es gibt Musik dazu!
Du widd doas iaschdèmo off Huuchdoidsch hirrn? Die sechs deutschen Teile von „Jetzt fahrn wir… Übersee“ sind mit Stichwortsuche in meinem Blog zu finden.
Du widd doas noochläse? „Jetzt fahrn wir…Übersee“ hat unser Verein diesen Herbst als Buch in einer ganz kleinen Auflage veröffentlicht, gestaltet von Wolfgang Rulfs, gedruckt von der Bremer Reproanstalt Otto Landwehr GmbH. Was mit dem englischen Manuskript geschieht, hängt auch von Susan Eldridge, nee Badenhausen, ab, die mir 2023 dabei geholfen hat, die Übersetzung gründlich zu überarbeiten, und seitdem in Connecticut ehrenamtlich Regie führt. Susan ist eine Nachfahrin von Kapitän Edmund Badenhausen aus Melsungen. BOD hat die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe übrigens abgelehnt, weil das Manuskript angeblich gegen Grundsätze des Verlages oder von US-Vertriebspartnern wie Amazon verstößt. Was damit gemeint sein soll, wissen wir nicht. Mehrere Nachfragen haben nichts gebracht. Hessisch-amerikanischer Buchtipp zum Thema Migration: Ruths Buch „An Accidental American“ oder die deutsche Ausgabe „Zufällig Amerikanerin“.
Du dussd Loid kenn, die sech doas geann oohirrn deere? Gebt die Links gerne weiter, wenn Ihr wollt.
Du widd medmache? Falls jemand, der an Part Six noch nicht wirklich umfangreich mitgewirkt hat, spontan ein paar kurze Stücke aus einer Zeitleiste lesen möchte: Nur zu! Geht auch von zu Hause aus mit dem Smartphone – und ich kann fast alles schneiden. German accent willkommen. Und jeder andere Akzent auch.
Du widd weasse, wie’s wärergidd? Die drei anderen englischen Podcastteile sollen möglichst dieses Jahr noch fertig werden und würden dann wahrscheinlich im Januar online gehen. Und dann sehen wir weiter.
Du widd weasse, wu dè sè feannsd? Die drei ersten Teile stehen in meiner Mediathek, aber hier sind die Links. The first three parts of our podcast about emigration from Hesse to the U.S. are to be found on my website, under audio, but here are the links:
Now we go Overseas – Part 1 about Hessians emigrating to the U.S. in the 19th Century
Again: No translation. Sorry! This is a parody poem about the question „What’s up?“. I have read it fast and faster and slower and then sung it, improvising, just to give it a try. Ich habe das Gedicht, eine Parodie auf die Frage „Was geht?“, schnell und schneller und langsamer gelesen und es dann gesungen, improvisiert, nur um es auszuprobieren. By the way: Schirn is the name of an art galery in Frankfurt/Mai. Übrigens: Die Schirn ist eine Kunsthalle in Frankfurt am Main. Bai se wäi: Die Schearn eas è Kunsdhall ean Fraangkfoadd oom Maai.
This is a poem dedicated to children who have suffered or suffer today from war and violence, children who live in fear or become refugees, who lose their home and/or their friends and relatives. And the faith in a world that should be a good and safe place.
Dieses Gedicht habe ich am 10. Dezember 2024, dem Tag der Menschenrechte geschrieben, und widme es allen Kindern, die unter Krieg und Gewalt gelitten haben oder heute darunter leiden, Kindern, die in Angst leben oder flüchten müssen, die ihr Zuhause und/oder ihre Freunde und Verwandten verlieren – und das Vertrauen in eine Welt, die ein guter und sicherer Ort sein sollte. Einige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus unseren Projekten waren Kriegskinder oder Verfolgte. Und von mehr als einem Spielzeug, das zurückgelassen werden musste, haben wir gehört. An Weihnachten und anderen Festtagen kommen solche Erinnerungen wieder. Und deshalb gibt es heute kein Märchen, sondern dieses Gedicht.
Doas Gedichd hieh huh ech neechd, om Doag voo dè Menscherächde geschreawwe on es alle Keann gewidmed, die inner Krigg on Gewaald gelidde huh oder haut drinner laire, die ean Angsd läwe oder flichde misse, die ihr Deheem on/oder ihr Froinde on Verwaande verliern – on doas Verdrauè ean è Weald, die enn gurre on sichere Oadd sai selld. E Raih voo Zaidzoichinne on Zaidzoiche ean insè Projeggde woarn Kriggskeann oder Verfolche. On mieh wie äimo huh merr voo Schbielsache gehoadd, die seregggeleasse werrn mussde. Die Krissdoag on annern Fesde komme sou Erinneringge huuch. On dessdeweeche gedd’s haut käi Märche, sonnern doas Gedichd.
Insè naue Bicher sai doa! Doa kann ech nur saa: Leassd Bobbe schwaddse! Awwer läsd gaans unne, woas mir off Huuchdoidsch rimgeschùchd huh.
Unsere neuen Bücher sind da! Da kann ich nur sagen: Lasst Puppen sprechen! Aber lest ganz unten, was wir auf Hochdeutsch verschickt haben.
Our new books are available now! All I can say: Let dolls speak for themselves! But you can read down below our press release in formal German.
On hieh eas die Widmung, und hier ist die Widmung, and here is whom I dedicated the books to:
Dè Woahrhääd
on dè Fandasie!
Hossde nur äi,
dann wäsde nie,
woas merr uhne
die anner deed.
Zem Dengge
eas’ nonnid sè schbeed,
meend Moadder Geede,
meend dè Kant.
Dichdung on Woahrhääd
brouchd es Laand!
On Märche, Bosse, gurre Wärge
on fier die Glies Kaddoffelschdärge.
Der Wahrheit und der Fantasie!
Hast du nur eine, weißt du nie,
was man ohne die andre tät’.
Zum Denken ist’s noch nicht zu spät.
Meint’ Mutter Goethe, meinte Kant.
Dichtung und Wahrheit
braucht das Land!
Und Märchen, Scherze, gute Werke –
und für die Klöß’ Kartoffelstärke.
To truth and imagination!
If you just have one, you’ll never know
what you’d do without the other one.
It’s never too late to think,
thought mother Goethe, and thought Kant.
Poetry and truth
is what the country needs!
And fairy tales, fun, good deeds –
and for dumblings potato starch.
Best wishes, alles Gute, alles Gurre,
Pauls Monika
Moderne hessische Märchen
Es war einmal und noch einmal
Auf „Es woar èmo“ folgt „Es woar nommo“, und auf „Es war einmal“? „Es war noch einmal.“ Unser Bremer Geschichtsverein Lastoria hat nachgelegt und zwei weitere Taschenbücher veröffentlicht: 34 weitere moderne hessische Märchen, das Original im Owengliejer Pladd, dem Dialekt von Ober-Gleen, und die hochdeutsche Übersetzung. Samt QR-Codes zu den Audios in meinem Blog.
Der Mittwoch ist Märchentag in diesem Blog, dann geht eine weitere Aufnahme online. Zuletzt unter anderem „Es Grabbageschbensd“, das in einer Alsfelder Eisdiele spielt, „Dè Hainzemann“ über den Heinzemannstein im Ehringshauser Wald, „Grommed“ über eine Braut aus Lehrbach, die einen Homberger Witwer heiratet und von ihren Stieftöchtern hintergangen wird. Über ein Pärchen aus Eschwege, das einem Wurstmännchen sein Glück verdankt. Und über „Zores eam Roiwerhaus“, die Fortsetzung des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten.
Im Blog und in der hochdeutschen Variante gibt es Vokabeln, im Anhang der Bücher historische und aktuelle Hintergrundinformationen, zum Beispiel über Brokat aus der Schwalm, Bembel aus dem Westerwald, die Alsfelder Schriftstellerin Frieda Bücking, die Bergmähwiesen bei Herchenhain, über die Bücherfrau Gerlinde aus Grebenau, sensationelle Weberknechte und alte Töpfereien, hessische Prinzessinnen und Sozialrevolutionäre und über die Kinderkuren der Sechziger und Siebziger. Einige Märchen beruhen im Kern auf wahren Begebenheiten oder sind dem Gedenken an Menschen gewidmet, in manchen geht es um das Zusammenleben, Auseinanderleben und Überleben auf dem Land – wie in den Ober-Gleen-Bänden unseres eingetragenen, gemeinnützigen Vereins, die mit dem Regionallabel „Vogelsberg Original“ ausgezeichnet worden sind.
In ehrenamtlichen Projekten, wie sie seit 2012 auch in Hessen laufen, retten wir gemeinsam Erinnerungen und ein Stück Erzählkultur, setzen wir uns für den Erhalt der oberhessischen Mundart und der Menschenrechte ein. Mehrere Hundert Coversongs und um die 80 Märchen im Ober-Gleener Dialekt erzählen Geschichten, von denen sich einige im Vogelsberg, in Frankfurt oder Nordhessen zugetragen haben oder zugetragen haben könnten. Und mit Musik geht alles ein bisschen besser – auch das Märchenerzählen.
„Es woar nommo. Mehr moderne oberhessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769317718)und „Es war noch einmal. 34 weitere moderne hessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769315479)von Monika Felsing sind am 3. Dezember 2024 bei Books on Demand, BOD, erschienen, haben 252 beziehungsweise 256 Seiten, sind bebildert und kosten 18 Euro pro Band. Über die QR-Codes, über Links oder hier auf www.monikafelsing.de sind die Mundartmärchen zu hören.
Buchgestaltung: Wolfgang Rulfs
Fotos: Justus Randt und Monika Felsing
Text: Monika Felsing
Sämtliche Honorare gehen an unseren Geschichts- und Kulturverein. Die Arbeit an den Projekten von Lastoria ist ehrenamtlich.
It is a poem about baking cookies for christmas. No time to translate that at the moment. But you get the idea if you take sugar, butter, flour, eggs, cinnemon, nuts and go to oven to make your ever lovin‘ homemade cookies and applepan dowdy…
Best wishes, alles Gurre, alles Gute,
Pauls Monika
P.S.: Zwei Zeilen weichen in der hochdeutschen Fassung etwas stärker vom Original ab, damit es sich reimt. Welche sind es?
Adwennd, Adwennd, es iaschde Lichdche brennd. Die Sabine hodd merr woas geschuchd, doas will ech Ouch nid vierendhaan. On ech huh aanoch woas fier Ouch! È Gedichd.
Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt. Sabine Kirchner aus Ober-Gleen hat mir etwas geschickt, das will ich Euch nicht vorenthalten. Und ich hab auch noch was für Euch! Ein Gedicht.
Advent, Advent, the first candle is burning. Sabine Kirchner from Ober-Gleen has sent me something that I won’t keep for myself. At there is something I have prepared for you, as well. A poem.
Have fun! Viel Freude damit! Viel Schbass!
Pauls Monika
Sabine hodd geschrewwe:
„Enn iggsbeliewichè Doag ean dè Advendszaid—frieher wu die Moni on ich on noch viele annern kläi worrn
Enn haafe Ärwedd, sè dunggel gebaggene Plätzerchen, bonde Schdräsel owedroff, noch è Haffel Mähl debai, käi Bodder mie dou, sè wingg Kadoffenseload, ean dè Schbaisekammer schbieze,
Wuhnschdobb boddse, mach käi Dabbe eam Iern-ich hu groad geboonerd, off dè Lääb Waihnachdssache firsch Beemche sichè, Advendskraans weggen, Keller saawermachè, dè Debbich eam Schnie ausklobbè, ean dè Waihnachdsferjè firrern hälfe,