Enn klinggende Adwennskallenner

Moije, Keann, weadd’s woas gewwe, moije weadder ouch hoffendlech froiè, denn dann kimmderr, dè klinggende Adwennskallenner. All, die nit näi gesääd huh, sai eam Verdääler. On werenn huh well, soll’s äifach gèsaa.

Morgen, Kinder, wird’s was geben, morgen werdet Ihr Euch hoffentlich freuen, denn dann kommt er, der klingende Adventskalender. Alle, die nicht nein gesagt haben, sind im Verteiler. Und wer ihn haben möchte, kann es mir einfach sagen.

Tomorrow, children, you’ll get something, tomorrow, you will be enchanted, hopefully.  I send mails with links, a pre-christmas calendar. Everyone who did not say no, gets it. And who wants to have it – can just tell me.

Viele liebe Grüße, alles Gurre, best,

Pauls Monika

Wie merr baue, läwe merr

Die Weald verännerd sech, die Schdädd on die Deafer aach. Wie winn merr läwe, on wie soll doas aussäih? Doas eas è Froach, die nit nur die Baumeesder beandwoadde sellde.

Die Welt verändert sich, und die Städte und die Dörfer auch. Wie wollen wir leben, und wie soll das aussehen? Das ist eine Frage, die nicht nur die Baumeister beantworten sollten.

The world changes, and the towns and villages, as well. How do we want to live, and what shall that look like? That’s a question that should not be answered by architects alone.

Best wishes, alles Gurre, alles Gute,

Pauls Monika

P.S.: Doas Lied kennderr schuh, doas schdidd ean emm voo insè Lirrerbicher. On die Melodie eas die voo „Mein Hut, der hat drei Ecken“.

È poar Woadde:

Die Gaans – die Gans, the goose. Huuch ènaus – hoch hinaus, high up. Gaans – ganz, totally. Baumeesder – Baumeister, constructor. Wer hadd sou woas schuh gehodd? – Wer hatte so etwas schon gehört? Who had heard anything like that before? Gruuse on kläine Viecher – große und kleine Tiere, big and small animals. Soll ech eggiche Aijer leeje? – Soll ich eckige Eier legen? Shall I lay edgy eggs? È nau Nääsd – ein neues Nest, a new nest. Nääsder – Nester, nests. Off dè Wääd schdann è Kuh – auf der Weide stand eine Kuh, a cow stand on the meadow. Woas soll doas vierschdenn? – Was soll das sein? What is that supposed to be? Hidd – Hütte, hut. Souwoas hosdè nonnit gehadd – so etwas hast du noch nicht gehabt. You ain’t had anything like that, yet. Babbegai – Papagei, parrot. Dè krissde – der größte, the biggest. Krisskeand – Christkind, Jesus as a a child. Edds – jetzt, now.

 

Zwä naue Bicher

Aach wann die Gedaangge edds wuannerschd sai: Fangderr schuh oo, Geschengge fier die Krissdoag oder Schanugga sè kääfe? Insè Veräi hodd diss Joahr zwä naue Bicher nausgebroachd, die ech ouch hieh ean zwä Schbroache vierschdenn winn. Pladd eas käi dèvoo. Äis weadd ouch baim Läse kloar: Wie wichdich Menscherächde on Friere sai. Domols wie haut.

Auch wenn die Gedanken im Moment woanders sind: Fangt ihr schon an, Weihnachts- oder Chanukkageschenke zu kaufen? Unser Geschichtsverein hat dieses Jahr zwei neue Bücher herausgebracht, die ich euch hier in zwei Sprachen vorstellen will. Oberhessische Mundart ist keine davon. Eins wird Euch beim Lesen klar: Wie wichtig Menschenrechte und Frieden sind. Damals wie heute.

Even though our minds are focussed on other topics now: Have you started buying gifts for Chrismas or Chanukkah? Our historical society has published two new books this year that I would like to present to you in two languages. The dialect of Upper Hesse excluded. One thing will be obvious to you reading these books: the importance of human rights and peace. Then and now.

Alles Gurre, alles Gute, best wishes, Shalom, Salam,

Pauls Monika

NEUERSCHEINUNGEN 2023
GESCHICHTSVEREIN LASTORIA E.V., BREMEN

1. UNSERE DOKUMENTATION DER “GESCHICHTSWERKSTATT DEUTSCHLAND AUF DER FLUCHT. EXIL IN AMSTERDAM ZUID 1933-1945”
Die deutsch-niederländische Geschichtswerkstatt “Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945” im Mai 2022 in der Villa Ichon in Bremen war eine doppelte Premiere für den Bremer Geschichtsverein Lastoria – als internationale Veranstaltung und wegen der ersten Silten-Preis-Verleihung zum Gedenken an die aus Berlin stammende Familie Silten. Unterschiedliche Formen des Gedenkens wurden  während der ganztägigen Geschichtswerkstatt präsentiert, von Stolpersteinrecherchen und der Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über Apps und  Audio-Installationen, Schulprojekte, Forschungsarbeiten und Gedenkwebseiten bis zur Übersetzung von englischsprachigen Holocaustmemoiren wie der Bücher von Gabriele Silten ins Deutsche. Die Honorare von “Zwischen zwei Welten” und “Ist der Krieg vorbei?” und dieser Dokumentation fließen in das Budget des Silten-Preises für Holocaustforschung. Ausgezeichnet worden sind 2022 in Bremen zum ersten Mal Schülerinnen, Schüler und Studierende aus Bremen, Hessen und Niedersachsen. Aus dem Live-Mitschnitt der Workshops und der Preisverleihung sind vier Podcasts geworden, die über die QR-Codes in der Dokumentation abrufbar sind. Und das internationale  Gedenkprojekt des gemeinnützigen Geschichtsvereins geht weiter.

Monika Felsing (Hg)., “Geschichtswerkstatt Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945. Das europäische Gedenkprojekt des Lastoria e.V. und der Silten-Preis 2022”, Taschenbuch, 128 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN 3757808363, 10 Euro. Als E-Book erhältlich für 7,46 Euro.



2.  “BETTYS NACHBARN. BETTY’S BUREN.  NS-VERFOLGTE IM EXIL IN AMSTERDAM ZUID”

In einem Neubauviertel im Amsterdamer Süden waren Betty Baer, geborene Sondheim aus Ober-Gleen in Oberhessen, ihr aus Frankfurt am Main stammender Mann Karl und ihr in Köln geborener Sohn Alfred während der NS-Zeit im Exil. Wie die Franks aus Frankfurt am Main und Tausende anderer deutschsprachiger Flüchtlinge aus  Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, Berlin, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, aus Österreich, Breslau, Danzig, Prag oder anderen Städten. Tür an Tür wohnten die Verfolgten des Nazi-Regimes in den Mietshäusern der Rivierenbuurt und der angrenzenden Viertel. Bis zum Einmarsch der Wehrmacht 1940 waren sie einigermaßen sicher in ihrem Exil. Und hatten so etwas wie einen Alltag. Die Flüchtlinge begegneten einander auf dem  Merwedeplein, in Läden und Cafés, bei der Arbeit, wenn sie denn eine fanden, oder beim Jüdischen Rat. Die Gläubigen unter ihnen gingen in die Synagoge oder in die Kirche, die Kinder in den Kindergarten oder in der Schule. Wer verhaftet wurde, kam in die Hollandsche Schouwburg und wurde über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz, Sobibor oder Theresienstadt deportiert.  Wer waren Bettys Nachbarinnen und Nachbarn, woher kamen sie, was ist aus ihnen geworden? In einigen Hundert biografischen Skizzen, aufgeteilt nach Bundesländern und Regionen, entsteht eine vage Vorstellung von dieser zusammengewürfelten, unfreiwilligen Schicksalsgemeinschaft. Auf der Basis von Daten, wie sie auf Joods Monument, Geni.com, Dokin, My Heritage, Stolpersteinseiten, Alemannia Judaica und anderen Websites veröffentlicht worden sind, hat die Autorin die Spuren auch von Verwandten nachgezeichnet, die nicht im niederländischen Exil waren, von Ermordeten wie von Überlebenden. “Bettys Nachbarn. Betty’s buren” würdigt insbesondere die umfangreichen Recherchen, die von Ehrenamtlichen geleistet werden, und ist ein weiterer Beitrag des Bremer Geschichtsvereins Lastoria zum Austausch und gemeinsamen Gedenken. Jedes einzelne Schicksal, das dokumentiert wird, macht einen Unterschied.

Monika Felsing, Lastoria e.V., “Bettys Nachbarn. Betty’s buren. NS-Verfolgte im Exil in Amsterdam Zuid”, Taschenbuch, 464 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN ‎ 3757824849, 20 Euro. Als E-Book erhältlich für 14,99 Euro.

NIEUWE RELEASES 2023 LASTORIA E.V., BREMEN

1. ONZE DOCUMENTATIE VAN DE „GESCHIEDENISWERKPLAATS DUITSLAND OP DE VLUCHT. BALLINGSCHAP IN AMSTERDAM ZUID 1933-1945“

De Duits-Nederlandse geschiedenisworkshop „Duitsland op de vlucht. Ballingschap in Amsterdam Zuid 1933-1945“ in mei 2022 in de Villa Ichon in Bremen was een dubbele première voor de Bremer Historische Vereniging Lastoria – als internationaal evenement en vanwege de eerste uitreiking van de Siltenprijs ter nagedachtenis aan de familie Silten uit Berlijn. Tijdens de geschiedenisworkshop die een hele dag duurde, werden verschillende vormen van herdenken gepresenteerd, van struikelsteenonderzoek en werken met hedendaagse getuigen tot apps en audio-installaties, schoolprojecten, onderzoekswerk en herdenkingswebsites tot de vertaling van Engelstalige Holocaust-memoires zoals de boeken van Gabriele Silten („Between Two Worlds“ and „Is the War Over?“)  in het Duits.

De royalty’s van de twee boeken „Zwischen zwei Welten“ en „Ist der Krieg vorbei?“ en deze documentaire gaan naar het budget van de Silten Prize for Holocaust Research. In 2022 vielen in Bremen voor het eerst scholieren en studenten uit Bremen, Hessen en Nedersaksen in de prijzen. De live-opname van de workshops en de prijsuitreiking heeft geresulteerd in vier podcasts, die toegankelijk zijn via de QR-codes in de documentatie. En het internationale herdenkingsproject van de non-profit historische vereniging gaat door.

Monika Felsing (red.), „Geschiedenisworkshop Duitsland op de vlucht. Ballingschap in Amsterdam Zuid 1933-1945. Het Europese herdenkingsproject van Lastoria e.V. en de Siltenprijs 2022“, paperback, 128 pagina’s, uitgegeven door BOD, Norderstedt, ISBN 3757808363, 10 euro. Verkrijgbaar als e-book voor 7,46 euro.


2. „BETTY’S NACHBARN. BETTY’S BUREN. NS-VERFOLGTE IM EXIL IN AMSTERDAM ZUID“

Betty Baer, geboren Sondheim uit Ober-Gleen in Opper-Hessen, haar man Karl, geboren in Frankfurt am Main, en hun zoon Alfred, geboren in Keulen, waren tijdens de nazitijd in ballingschap in een nieuwbouwwijk in Amsterdam-Zuid. Zoals de familie Frank uit Frankfurt en duizenden andere Duitstalige vluchtelingen uit Bremen, Hamburg, Nedersaksen, Noordrijn-Westfalen, Rijnland-Palts, Beieren, Hessen, Berlijn, Saksen, Thüringen, Brandenburg, Oostenrijk, Wroclaw, Gdansk, Praag of andere steden. De slachtoffers van het naziregime woonden naast elkaar in de huurwoningen in de Rivierenbuurt en de aangrenzende wijken. Tot de inval van de Wehrmacht in 1940 waren ze redelijk veilig in ballingschap.

En er was zoiets als een alledaags leven. De vluchtelingen ontmoetten elkaar op de Merwedeplein, in winkels en cafés, op het werk, als ze dat konden vinden, bij de Joodse Raad, de gelovigen onder hen gingen naar de synagoge of kerk, de kinderen naar school. Wie gearresteerd werd, werd naar de Hollandsche Schouwburg gestuurd en via doorgangskamp Westerbork naar Auschwitz, Sobibor of Theresienstadt gedeporteerd. Wie waren Betty’s buren, waar kwamen ze vandaan, wat is er met hen gebeurd? In biografische schetsen, ingedeld naar deelstaten en regio’s von herkomst, ontstaat een schetsmatig idee van deze onvrijwillige lotsgemeenschap die toevallig was ontstaan.

Aan de hand van gegevens gepubliceerd op Joods Monument, Geni.com, Dokin, My Heritage, Stolperstein-websites, Alemannia Judaica en andere websites, heeft de auteur, die als vrijwilliger meewerkt aan Lastoria-projecten, ook de sporen opgespoord van nabestaanden die niet in ballingschap in Nederland waren, van zowel vermoorde mensen als van overlevenden. „Bettys Nachbarn. Betty’s buren“ is een bijzonder eerbetoon aan het uitgebreide onderzoek dat door vrijwilligers is uitgevoerd en is een verdere bijdrage van de Bremer Historical Society Lastoria aan de uitwisseling en gezamenlijke herdenking. Elk lot dat gedocumenteerd is, maakt een verschil.

Monika Felsing, Lastoria e.V., „Bettys Nachbarn. Betty’s buren. NS-Verfolgte im Exil in Amsterdam Zuid“, paperback, 464 pagina’s, uitgegeven door BOD, Norderstedt, ISBN 3757824849, 20 euro. Verkrijgbaar als e-book voor 14,99 euro.

NEW RELEASES
LASTORIA E.V., BREMEN

1. OUR DOCUMENTATION OF THE „HISTORY WORKSHOP GERMANY ON THE RUN. EXILE IN AMSTERDAM ZUID 1933-1945“:
“GESCHICHTSWERKSTATT DEUTSCHLAND AUF DER FLUCHT. EXIL IN AMSTERDAM ZUID 1933-1945”.

The German-Dutch history workshop „Germany on the run. Exile in Amsterdam Zuid 1933-1945“ in May 2022 at the Villa Ichon in Bremen was a double premiere for the Bremen Historical Society Lastoria – as an international event and because of the first Silten Prize ceremony in memory of the Silten family from Berlin. Different forms of commemoration were presented during the all-day history workshop, from stumbling stone research and work with contemporary witnesses to apps and audio installations, school projects, research work and memorial websites to the translation of Holocaust memoirs in English into German such as the books by Gabriele Silten, „Between Two Worlds“ and „Is the War Over?“.

The royalties of the two books „Zwischen zwei Welten“ and „Ist der Krieg vorbei?“ and of this documentary go into the budget of the Silten Prize for Holocaust Research. In 2022, pupils and students from Bremen, Hesse and Lower Saxony were awarded in Bremen for the first time. The live recording of the workshops and the award ceremony has been cut and turned in four podcasts, which can be accessed via the QR codes in the documentation. And the international commemorative project of the non-profit historical society continues.

Monika Felsing (Hg)., “Geschichtswerkstatt Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945. Das europäische Gedenkprojekt des Lastoria e.V. und der Silten-Preis 2022”, Taschenbuch, 128 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN 3757808363, 10 Euro. Als E-Book erhältlich für 7,46 Euro.

(Monika Felsing (ed)., „History Workshop Germany on the Run. Exile in Amsterdam Zuid 1933-1945. The European Memorial Project of Lastoria e.V. and the Silten Prize 2022“, paperback, 128 pages, published by BOD, Norderstedt, ISBN 3757808363, 10 euros. Available as an e-book for 7.46 euros.)

2. “BETTYS NACHBARN. BETTY’S BUREN. NS-VERFOLGTE IM EXIL IN AMSTERDAM ZUID”. („BETTY’S NEIGHBORS. BETTY’S BUREN. NAZI VICTIMS IN EXILE IN AMSTERDAM ZUID“)

Betty Baer, née Sondheim from Ober-Gleen in Upper Hesse, her husband Karl, who was born in Frankfurt am Main, and their son Alfred, who was born in Cologne, were in exile during the Nazi era in a new housing estate in the south of Amsterdam. Like the Frank family from Frankfurt and thousands of other German-speaking refugees from Bremen, Hamburg, Lower Saxony, North Rhine-Westphalia, Rhineland-Palatinate, Bavaria, Hesse, Berlin, Saxony, Thuringia, Brandenburg, Austria, Wroclaw, Gdansk, Prague or other cities. The victims of the Nazi regime lived next door to each other in the tenements of the Rivierenbuurt and the adjacent districts. Until the invasion of the Wehrmacht in 1940, they were reasonably safe in their exile.

And they had something like an everyday life. The refugees met each other on the Merwedeplein, in shops and cafés, at work, if they found a job, at the Jewish Council, the believers among them went to the synagogue or church, the children to kindergarten or school. Those who were arrested were sent to the Hollandsche Schouwburg and deported via transit camp Westerbork to Auschwitz, Sobibor or Theresienstadt. The book zooms in on Betty and her neighbors, where did they come from, what happened to them? In hundreds of biographical sketches, divided into federal states and regions of origin, a sketchy idea emerges of this involuntary community of fate.

On the basis of data published on Joods Monument, Geni.com, Dokin, My Heritage, Stolpersteinseiten, Alemannia Judaica and other websites, the author, a journalist and historian, has also traced the traces of relatives who were not in exile in the Netherlands, of murdered people as well as of survivors. „Betty’s neighbors. Betty’s buren“ pays particular tribute to the extensive research carried out by volunteers and is a further contribution of the Bremen Historical Society Lastoria to the exchange of research results and to joint commemoration. Every single fate that is documented makes a difference.

Monika Felsing, Lastoria e.V., “Bettys Nachbarn. Betty’s buren. NS-Verfolgte im Exil in Amsterdam Zuid”, Taschenbuch, 464 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN ‎ 3757824849, 20 Euro. Als E-Book erhältlich für 14,99 Euro.

Monika Felsing, Lastoria e.V., „Betty’s Neighbors. Betty’s buren. Nazi Persecuted in Exile in Amsterdam Zuid“, paperback, 464 pages, published by BOD, Norderstedt, ISBN 3757824849, 20 euros. Available as an e-book for 14.99 euros.

824849, 20 euros. Available as an e-book for 14.99 euros.

Med Schemb on Schaand

Schembe duhn die Hesse geann, on ean friejere Zaire sai sè als on als vier Gerechd gezuuche. Ihrn gurre Ruf woar enn lieb – on doier. Awwer off Pladd sai die meesde Schembweadder nit sou schlemm wie eam Huuchdoidsche. On: Solaangk die Loid sech noch zängge, schwaddsese noch menanner!

Die Hessen schimpfen gerne, und in früheren Zeiten sind sie ständig vor Gericht gezogen. Ihr guter Ruf war ihnen lieb – und teuer. Aber im Dialekt sind die meisten Schimpfworte nicht so schlimm wie im Hochdeutschen. Und: Solange die Leute sich noch streiten, sprechen sie noch miteinander!

The Hessians like to argue, and in former times, they often went to court. Their good reputation was important to them – and expensive. But in dialect, most of the swear words aren’t as bad as in High German. And: As long as people are arguing, they are still speaking.

Best wishes, alles Gute, alles Gurre,

Pauls Monika

P.S.: Doas Lied voo dè domme Gedaangge kennderr schuh, doas schdidd ean emm voo insè Lirrerbicher. Die Melodie eas voo „Es waren zwei Königskinder“.

È poar Woadde:

Äi die anner – eine die andere, one (woman) the other. Änner dè anner – einer den anderen – einer den anderen, one (man) the other. Scholdhääs – Schultheiß, a kind of judge in former times. Die doas Geald harre – die das Geld hatten, who had the money. Zängge – streiten, quarrel. È bies Mundwärg – ein böses Mundwerk, to be swearing easily. Schembweadder fier Mannsloid – Schimpfworte für Männer, swear words for a man: Oimel, Olwl, Hannebambel, Schelm, Affegoad, Liejemaul, Baijass, Brombeldebbe, Dormeldier, Sauwansd, Oss, Honnoss, Oarschloch…. Schembweadder fier Waibsloid – Schimpfworte für eine Frau, swear words for woman: Donsell, Gewerreroos, bleed Kuh, Bunnschdang, Bräämaul, aald Noischier, bies Mensch, Schniegaans, Schaisel, Dreggschdegg, Gäis… Offload – Unflat, someone who can’t get enough. On es gidd noch mieh! Und es gibt noch mehr! And there are more of them!

Die verwonsche Schbeannschdobb

Die Schbeannschdobb woar es Hailaid fier die Juuchend omm Laand friejer eam Wender. Bes zèm Zwääde Wealdkrigg huh sè sech gedroffe on gefaierd on ihrn Schbass gehadd. Denooch woarsch Essich. Om 19. November 2023 verzehn merr bai dè VHS Voochelsberchkräis woas dèvoo. On aach voo Audos, Mobbeeds, Foahrreerer on Fussgängger.

Die Spinnstube war das Highlight für die Jugend auf dem Land früher im Winter. Bis zum Zweiten Weltkrieg haben sie sich getroffen und gefeiert und ihren Spaß gehabt. Danach war es Essig. Am 19. November 2023 erzählen wir bei der VHS Vogelsbergkreis etwas darüber. Und auch von Autos, Mopeds, Fahrrädern und Fußgängern.

The „Spinnstube“ woas a highlight for the youth in the villages in former times in winter. Until WWII they met and celebrated and had fun. After that it ended. On the 19th of November 2023, we speak about it at the VHS Vogelsbergkreis. And about cars, motorbikes, bikes and pedestrians.

È poar Woadde:

S’eas Ogdower – Es ist Oktober, It’s October. Verwonsche – verwunschen, cursed. Lirrer – Lieder, songs.  Märrerchen – Mädchen, girls. Sigaan – Zigarren, cigars. Die emm orch gudd gefill – die ihm sehr gut gefiel, whom he liked a lot. Doiwel – Teufel, devil. Dè Wonsch erfilld – den Wunsch erfüllt, fulfilled the wish. Rädsell rore – Rätsel raten, to solve riddles. On hodd off sè gehodd – und hat auf sie gehört, and did as she told him. Plibb dreann – blieb drin, stayed inside. Sassd sech owe droff – setzte sich oben drauf, sat on top. Giddaa – Gitarre, guitar. Woas winn merr dreangge – Was wollen wir trinken? What do we want to drink? Alle Owend – jeden Abend, every evening. Voo Oofang oo – von Anfang an, from the beginning. Woas eas doas? – Was ist das? What’s that? Kenn Daans – kein Tanz, no dance. Woas eas dè luus med ouch, ihr driewe Dasse? Was ist denn los mit euch, ihr trüben Tassen? What’s up, dudes? Die Mussigk hoddemo koazz ausgesassd – die Musik hat mal kurz ausgesetzt, the music stopped for a short time. Wann ses missde, deere se’s nit. Wenn sie es müssten, täten sie es nicht. If they had to, they wouldn’t. Doas sissde – das siehst du, you realise that. Wail se’s nit misse, duh se’s. Weil sie es nicht müssen, tun sie es. As they don’t have to do it, they do it.

 

Maggaronjen

Iwwer Schdoiern schembe viele Loid. On dèbai schdieh die Zehntschoiern goar nit mieh. On kenn Gruusheazzooch schmäisd es Geald zem Fensder naus. Awwer velläichd duh’s annern.

Über Steuern beklagen sich viele Leute. Und dabei stehen die Zehntscheunen gar nicht mehr. Und kein Großherzog schmeißt das Geld zum Fenster raus. Aber vielleicht tun es andere.

Many people dislike taxes. Even though there are buildings any more in which they gathered the tenth of the harvest as a tax. And no Grand Duke spends the money as he pleases, for luxury. But maybe others do.

Best wishes, alles Gurre, alles Gute,

Pauls Monika

È poar Woadde:

Waibsloid – Frauen, women. Däig – Teig, doug. Nudenn – Nudeln, pastrey. Dè zehnde Dääl – der zehnte Teil, ten percent. Säggewääs – sackweise, bagwise. Keenich – König, king. Schloofe – schlafen, sleep. Naut annerschd – nichts anderes, nothing else. Hännsche – Mensch ohne Mumm, a person without courage. Regadd – Respekt, respect. Woas zerresdè dann sou? – Was zitterst du so? Why are you shaking that much? Schweann – schnell (geschwind), fast. On huh oo demm gesichd – und haben den gesucht, and looked for the one. Krieh dech moo werre ean – krieg dich mal wieder ein, relax. Obliffern – abliefern, deliver. Es Redsebbd geännerd – das Rezept geändert, changed the recipe. Annern – andere, others. Sou kammersch aach saa – so kann man es auch sagen, that’s a different way to put it. On sou easser emm Duud voo dè Schibb geschbrongge (gehibbd)- und so ist er dem Tod von der Schippe gesprungen, and so he survived. Wingk, doas hääsd off Huuchdoidsch wenig, on dè König, der hääsd Keenich. Wingk, das heißt auf Hochdeutsch wenig, und der Keenich, der heißt König. Wingk, that means a little bit in dialect, and the king is called Keenich.

 

Die Bunnschdang, die Deggmammsell on dè kläine Kroddse

Biese Moiler mache annern es Läwe schwier. On die fiehn sech dann ihr Läbdesdoag schlächd. Ech huh èmo è Lied drewwer geschreawwe (Gugg mech oo), awwer haald aach è Märche med enner kläine Melodie – è Geschichd ewwers Sechnitmiehschame.

Böse Mäuler machen anderen das Leben schwer. Und die fühlen sich dann ihr Lebtag schlecht. Ich habe mal ein Lied darüber geschrieben (Guck mich an), aber eben auch ein Märchen mit einer kleinen Melodie – eine Geschichte übers Sichnichtmehrschämen.

Bad mouths mock on others who feel bad for the rest of their lives, then. Once I have written a song about it (Look at me), but there is also a fairy tale with a little melody – a story about notfeelingashamedanymore.

Best wishes, alles Gurre, alles Gute,

Pauls Monika

È poar Woadde:

Die Bunnschdang – die Bohnenstange, very tall, slim woman. Diggmammsell – Dickmamsell, fat woman. Kläine Kroddse – kleiner Kerl, little guy. Die häse mech all… – die nennen mich alle, they all call me. Leass ins doische – lass uns tauschen, let’s switch. Zè zwuud – zu zweit (nur für Frauen, sonst: zwääd), the two of them. Woas mächsd du dè hieh sou elläi? – Was machst du denn hier so allein? What are you doing here on your own? Mir sai effdesch imgezuuche – Wir sind öfter umgezogen. We have moved many times. Wannerzirguss – Wanderzirkus, a little cirque. Gepliggd – gepflückt, picked. Enner deed sech menn – einer meldete sich, one pointed out. Wann dè med zwie Bäi heangissd – wenn du mit zwei Beinen hingehst, if you walk there on two legs… Dè annern Doag sai sè wärer – am nächsten Tag sind sie weiter, they continued walking the next day. Ewwer doas Moierche konnd ech schuh mo nit gugge – über dieses Mäuerchen konnte ich schon mal nicht gucken. This wall has been too high for me to look over it once, already. Scherwewädds – Scherbeneber, Ortsuzname eines Ortes im Ebsdorfer Grund, nickname of a village close to Marburg.