11. September

Internationales Freundschaftsfest Alsfeld am 11.9.2021

An diesem 11. September wird in Alsfeld im Klostergarten ein Internationales Freundschaftsfest gefeiert und der Opfer der  Anschläge auf das World Trade Center in New York vor 20 Jahren gedacht. Im Vorfeld hatte das Organisationsteam darum gebeten, Erinnerungen an diesen Tag („zum Beispiel: „Wo war ich zum Zeitpunkt des Anschlags, wie habe ich davon erfahren, was waren meine Gefühle und Gedanken …“) aufzuschreiben und einzureichen, aber auch heutige Empfindungen. Mein Text „Während ich schlief“ ist als Beitrag dazu entstanden. Ausnahmsweise übersetze ich ihn nicht sofort, weil mir im Moment die Zeit dafür fehlt. Aber ich werde ihn noch übersetzen. Und auch die Texte von Elizabeth und Yale, die ich gefragt hatte. Nancy (siehe Fotos) hat ihren Text selbst übersetzt und sogar ein Video aufgenommen. Die Texte stehen im Dokument.

Memorial in NY
Memorial in NY

 

 

 

 

 

On this 11th of September, there will be a celebration of international friendship in the cloister garden in Alsfeld. The victims of the attacks on the WTC in New York will be remembered. The team that organises the event had asked in advance to write down and share not only our  memories of this day (Where had we been during the attack, how did we learn of it, what had been our feelings and thoughs), but also our feelings today. „While I was sleeping“ is what I have written for this purpose. As an exception, I will not translate it right away, as I have little time at the moment. But I will translate it later. As well as the memories of Elizabeth and Yale whom I had asked. Nancy (see photos) has translated her memories herself and even made a video. Carolyn (Schott) has put her memories in her blog. See the document:

Remembering September 11

Während ich schlief

Als die Flugzeuge, die niemals landen sollten, Kurs auf Manhattan nahmen, war ich kurz eingenickt. Es war ein Dienstag, ein grauer Nachmittag im September, mein Urlaub hatte gerade begonnen. Während ich auf dem Sofa schlief, bohrte sich sechs Stunden weiter westlich ein Passagierflugzeug in einen der Zwillingstürme des World Trade Centers, krachte kurz darauf ein zweites Flugzeug mit 870 Kilometern die Stunde in den zweiten Turm, wobei ein Teil des Kerosins sofort explodierte. Der Rest der brennbaren Flüssigkeit lief ins Gebäude, in die Treppenhäuser, Fahrstuhlschächte und Büros und entzündete sich. Während ich schlief, stürzten die Twin Towers langsam in sich zusammen, mit allen, die nicht schnell genug fliehen konnten. 300 Feuerwehrleute starben bei dem Versuch, wenigstens ein paar von ihnen zu retten. Verzweifelte sprangen aus den oberen Stockwerken in die Tiefe, um nicht zu verbrennen oder zu ersticken.

Während ich schlief, wälzte sich eine Staubwolke durch die Straßen des Finanzdistrikts, stürzten Trümmer auf benachbarte Gebäude, regneten Papierschnipsel, Leichenteile und Asche wie Schnee auf die Stadt, traf ein Passagierflugzeug das Pentagon, versuchten Passagiere eines vierten Fliegers, ihre Entführer zu überwältigen. Es war das Radio, das mich aus meinen Träumen riss. Aufgeregte Stimmen, eigenartige Geräusche. Nachrichten, die nicht klangen, wie sich Nachrichten sonst anhören. Noch bevor ich die Worte verstand, dämmerte mir, dass irgendwo auf dieser Welt etwas Furchtbares passiert sein musste. Das war kein Hörspiel. Das war kein Scherz. Das war kein Irrtum. Das war echt. Hatten wir Krieg? Von Flugzeugen war die Rede, von New York, von Terror, Tausenden von Toten. Ich schaltete den Computer ein und las, was ich finden konnte, las und las und las, und das Radio lief weiter. Einen Fernseher hatte ich nicht, und ich mied an diesem Tag auch die Videos im Netz. Die stürzenden Türme… ich wollte sie nicht live sehen. Schon bald sollten diese Bilder in Endschlosschleife laufen.

Drei Jahre zuvor waren wir auf einer USA-Reise im World Trade Center gewesen, wenn auch nicht im Restaurant „Windows of the World“ im Nordturm, aus dem der Toningenieur Jonathan Riley (43) an jenem 11. September aus dem 106. oder 107. Stock in die Tiefe gesprungen sein soll. Das Foto „Falling Man“ wurde schon bald nicht mehr gezeigt, weil es der journalistischen Ethik widerspricht, Menschen beim Sterben zu zeigen, aber andere Bilder haben sich ins Gedächtnis gebrannt, Schemen des Grauens wie die Abdrücke der Toten von Pompeji. Um neun Uhr morgens dürften keine Touristen auf den Aufsichtsplattformen gewesen sein, denn für sie war das Gebäude erst ab halb zehn geöffnet. Trotzdem musste ich daran denken, wie wir auf dem Weg zum Aufzug für den Hausfotografen posiert hatten, und fragte mich, wem wir damals begegnet waren. „Have a nice day“, sagten sie alle. „Have a nice day.“ Keiner, der am 11. September 2001 dort oben Dienst hatte, hat überlebt.

Schon bald hielt ich es zu Hause nicht mehr aus und ging in einen Supermarkt, nur um unter Menschen zu sein. Alle hatten die Nachrichten gehört, die Bilder gesehen, und waren wie gelähmt. Bis der Punk hinter mir in der Kassenschlange sagte, das geschehe den Amis recht. Jetzt hätten sie mal gesehen, was dabei rauskommt, wenn sie überall in der Welt Krieg führen. Von einem Moment zum anderen schlug die Stimmung um. Aus Fassungslosigkeit und Trauer wurde Zorn. Wie zynisch kann ein Mensch sein?

Ich erinnere mich nicht daran, was ich zu ihm gesagt habe. Als ich später die feiernden al-Quaida-Anhänger auf Fotos sah, Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die den Tod Tausender anderer Menschen bejubelten, von Menschen, die sie nicht gekannt hatten und über die sie nichts wissen wollten, musste ich an den Punk denken. Und hoffte, ich hatte die richtigen Worte gefunden.

Die Täter haben mich nicht weiter interessiert. Natürlich habe ich mich gefragt, wie ein Mensch dazu kommt, so etwas zu tun. Schließlich waren diese Terroristen keine Männer, die nur eine Koranschule von innen gesehen hatten und entsprechend leicht zu manipulieren waren. Und ich habe mich darüber gewundert, dass die Pläne der Attentäter unentdeckt geblieben waren, trotz der technischen Möglichkeiten, die die US-Geheimdienste nutzten, um uns alle zu überwachen. Aber ich wollte mir weder die Namen noch die Gesichter der Mörder merken. Und ich glaubte nicht an die Verschwörungstheorien, die schon bald kursierten.

Was mich bewegte, war die Frage, ob es einen weiteren Krieg geben würde und wie sich diese Attentate auf das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen auswirkten. Zu unserem Freundeskreis hatten während des Studiums auch Elektrotechnikstudenten aus muslimischen Ländern gehört, aus der Westsahara vor allem, aber auch aus dem Libanon und der Türkei. Mussten sie sich jetzt an der Arbeit Sprüche anhören? Wurden sie längst vom Verfassungsschutz überwacht? Gingen Leute am Flughafen oder im Zug auf Abstand, weil sie fürchteten, einen Selbstmordattentäter vor sich zu haben, einen Schläfer, der von seiner Terrororganisation geweckt worden war? Die Stimmung war danach. Auch in Deutschland.

In Gedanken war ich vor allem bei den Angehörigen der Opfer. Bei all den Ehemännern, Eltern und Freundinnen, die Steckbriefe an Zäune und Wände hängten, in der verzweifelten Hoffnung, einen Menschen, der morgens das Haus verlassen hatte, um im World Trade Center oder seiner Umgebung zu arbeiten, trotz allem noch lebend wiederzusehen.

Die Frage nach dem Sinn stellte sich nicht. Es gibt keine Legitimation dafür, Tod, Angst und Verderben zu verbreiten. Die Täter und die Opfer waren sich nie persönlich begegnet, wie ein Bomberpilot den Menschen nicht begegnet, über deren Köpfen er seine tödliche Fracht ablädt. Der Terror und der Krieg sind Brüder, keine Schwestern. Seit Urzeiten sind es die Frauen und die Kinder, die in kriegerischen Konflikten am meisten leiden. Und auch wenn angeblich eine Welt vor dem 11. September gab und eine danach: Es ging nach dem archaischen Muster weiter.

Die Antwort der USA und ihrer Verbündeteten war – ein Rachefeldzug gegen den globalen Terrorismus. Ein saudischer Mudschaheddin, den die CIA im afghanischen Befreiungskampf gegen die Sowjetunion unterstützt hatte, wurde zum meistgesuchten Verbrecher der Welt. Und Afghanistan zum Ziel. Der Krieg, der am 7. Oktober 2001 begann, hat mehr als 200.000 Todesopfer gefordert, darunter sehr viele Zivilistinnen und Zivilisten. Inzwischen ist er offiziell zu Ende, und die islamistischen Taliban sind gerade dabei, ein Terrorregime zu errichten. Ein Kalifat, in dem Frauen keine Rechte haben und sich in Burkhas hüllen müssen. Einen Gottesstaat, in dem die Scharia gilt. Ich muss an die Afghanin Shirin-Gol denken, deren Geschichte Siba Shakib in einem aufrüttelnden Buch erzählt hat: „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen.“

Auch wir, die wir uns in Sicherheit wähnen, sollten Tränen vergießen. Über die Toten und mit den Überlebenden. Die Trauer über die Opfer aller Kriege lässt nur eine Form des Hasses zu: den Hass auf den Krieg selbst. Der Mensch lernt nicht wirklich aus seiner Geschichte, sagt man, und ich frage mich: Lernen wir denn aus der Gegenwart? Oder gehen wir möglichst schnell zum Alltag über und blicken erst nach Jahrzehnten zurück? Sind wir überhaupt noch fähig zu Mitgefühl und Solidarität? Das zumindest wäre meine Hoffnung. Machen wir uns klar, dass Ignoranz tötet. Was Frieden und Freiheit bedeuten. Wann immer wir uns abwenden und einfach weiterschlafen, als wäre nichts gewesen, machen wir uns mitschuldig an der Gewalt in dieser Welt. An Toten und Verletzten. Am Ende sind es die Menschenrechte, die wir zu Grabe tragen. Die der anderen. Und unsere eigenen.

Merr duh ins med annern sesomme

Ich bin diesen Sommer gefragt worden, ob unser Verein sich Kulturnetzwerken anschließt, und habe aufgeschrieben, was wir bieten und was wir uns wünschen. Hier einmal nur auf Hochdeutsch. Merr hodd mech disse Sommer gefreechd, ob merr ins med annern sesomme duh däre, die off Kuldur mache, on ech huh joa gesääd. Ech huh offgeschrewwe, woas mir biere on woas mir ins winsche. Dissmo nur off Hochdoidsch. Freegd mech, wannersch off Pladd weasse widd! This summer, I have been asked, if our association is willing to cooperate with others in the regional culture scene. I have written down what we offer and what we’d expect. This time, only in German. Don’t hesitate to ask me if you need informations in English – or dialect!

Was wir bieten:
Vorträge über die Themen, mit denen wir uns in unseren Projekten befassen. (Mitsing)konzerte in oberhessischer Mundart, generations- und kulturübergreifend,
über Geschichte, Gegenwart und Zukunft

Mögliche Themen (es geht noch mehr)
“Kindheit und Jugend”
“Demokratie, Freiheit, Menschenrechte”
“Agenda 2030: Unser Weltzukunftsvertrag”
“In der Heimat – in die Fremde”
“Naut wie Ärwed” (Nichts als Arbeit)
“Landleben gestern und heute”
“In der Natur”
“Waibsloid sai Mensche on käi Menscher: Frauen in Hessen”
“Krieg und Frieden”
“Unser Vogelsberg”
“Über die Liebe”
“Jüdische Hessinnen und Hessen”
“Der Hessische Landbote”

Gesungen werden Lieder aus den Lieder- und Sachbüchern “Owengliejer Lirrerbichelche”, “Naue Lirrer” (jeweils 200 Jahre oberhessische Geschichte und Gegenwart), “Mir” (über uns, Europa und die Welt, das Grundgesetz und die Menschenwürde) und “08/18. Ein hessischer Beitrag zur Rettung der Welt”, ohne oder mit Begleitung – am liebsten aber mit dem Publikum. Mundartkenntnisse sind keine Voraussetzung! Wir beziehen alle mit ein.

Wir sind “Vogelsberg Original” und zugleich bremisch und weltoffen.
Wir bieten Vernetzung über unsere Projekte  an und freuen uns über neue Kontakte.
Wir arbeiten mit Einzelpersonen, Vereinen und Institutionen zusammen, die  für Menschenrechte, Frieden und Demokratie eintreten.
Wir leisten einen Beitrag zum Erhalt der oberhessischen Mundart und Erzählkultur, sprechen aber auch Hochdeutsch und andere Sprachen, und sei es mit Händen und Füßen.
Wir bieten nach Absprache digitale Formate an – auch zum Reinschnuppern und gemeinsamen Experimentieren.
Wir arbeiten ehrenamtlich, freuen uns aber über Spenden für unsere Geschichtsprojekte – oder für einen guten Zweck, der vorher vereinbart wird.
Wenn wir eine weite Anreise haben, gehen wir keine finanziellen oder organisatorischen Verpflichtungen ein. Wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit oder helfen dabei.

Was wir für Live-Konzerte brauchen:
Eine angenehme Umgebung, deren Akustik und Atmosphäre für Live-Konzerte geeignet ist, zum Zuhören einlädt und gemeinsames Singen ermöglicht.
Ein aufgeschlossenes Publikum, das Mundart mag und gerne singt oder summt.
Ein funktionierendes Mikrofon mit Verstärker und Boxen (falls die Akustik nicht ohnehin sehr gut ist).
Wenn das Konzert instrumental begleitet werden soll, muss das vorab geklärt werden. Wirken Profis mit, sollte ihnen der Veranstalter oder die Veranstalterin ein Honorar zahlen. Die Veranstalterin oder der Veranstalter kümmert sich auch um den Saal oder einen anderen geeigneten Ort, kommt für die Kosten auf, falls Kosten dafür entstehen, und bewirtet das Publikum, wenn es was zu trinken oder sogar zu essen geben soll. Es gidd aachemo uhne Easse. Awwer es Dreangge nit vergeasse! Und wenn’s  Wasser ist.

Debbe sai Debbe

Mir woarn groademo è bess-che inner Loid: Doa gobb’s Debbe on noch mieh Debbe, schiene Debbe, gruuse Debbe, kläine Debbe, schmoale Debbe on huuche Debbe, med Mosder on uhne. Voo jeder Soadd woas! On edds soll käis saa, ech däd läsdern. Debbe sai off Owwerhessisch käi Mensche! Doas naand sech: Bremer Keramikmarkt. Wir waren gerade mal ein bisschen unter Leuten: Da gab’s „Debbe“ (ich verzichte an der Stelle aufs Übersetzen) und noch mehr D., schöne D., große D., kleine  D., schmale D. und hohe D., mit Muster und ohne. Von allem was! Und jetzt soll niemand sagen, ich würde lästern. Debbe sind auf Oberhessisch keine Menschen! Das nannte sich: Bremer Keramikmarkt (und Debbe sind Töpfe). We have just been a bit among other people and visited a market where they sold handmade pottery. I cut myself short here und just warn any English speaking person who has learnt German in Upper Hesse: Better don’t use the word Debbe instead of the Highgerman Töpfe for pot. It could produce a misunderstanding. Depp in Highgerman is a kind of nerd. And as Ober-Gleen has been regionally famous for its pots till the 19th Century, I add an article that the late journalist and bookauthor Karl Brodhäcker from Alsfeld had sent me in 2013 as an inspiration. Und weil Ober-Gleen bis ins 19. Jahrhundert regional bekannt war für seine Töpferwaren, füge ich einen Artikal an, den mir der verstorbene Alsfelder Journalist und Buchautor Karl Brodhäcker 2013 zur Inspiration geschickt hatte. Dangge, Kall Brodhäcker! Onvergeasse.

Best wishes, alles Gute, alles Gurre,

Pauls Monika

Irdenes aus Ober-Gleen

Es Woadd zem Keachedoag

Mir Mensche haan ins joa geann fier die Krone voo dè Schepfung on ins‘ Generadsjon fier die Besd voo alle Generadsjone, dèbai sai merr doch heggsdns die Badschkabb voom liewe Godd, die heh (oder sie) off saim (oder ihrm) Wäg voo dè Schwalm nooch Frankfoadd eam Waald verluurn hodd, wail heh (oder sie) è Veaddelschdonn friejer ookomme wolld. Du kannsder nit ausgesiche, ean woas fier è Zaid dè neangeburn weasd, ean woas fier è Sebbschaffd, ean woas fier è Laand, ean woas fier è Doaf oder ean woas fier è Schdòadd, ean woas fier è Haud, ean woas fier è Schbroach on ean woas fier è Geschlächd. Awwer du kannsd dain Kobb zem Dengge benodse, derr è iehrlech Beald mache voo derr selwer on voo dè Weald. Es eas käi Gehäämness: Mir all läwe off Kosde voo annern. Schuh vierem Offschdieh mache merr è Schdegg voo dere Weald kabudd, on dèbai duh merr so, als däre merr se liewe. Jeeren Doag gedd è Schdegg mieh kabudd. Inser Wohlschdaand mächd annern oarm. Inser Oarem gidd annern aus. Inser Aache säih, woasse winn. Inser Uahrn hirrn, woasse winn. Inser Heazze missde wääd off schdieh wie Schoierndoorn, wann’s Häh heemkimmd, on sai doch feasd verschlosse, wann’s geald.

Gerächdechkääd, Fraihääd on Friere. Doadèfier huh Loid gekämpft, die muudecher on ennschlossener woarn wie mir. Mir misse käi Heldinne sai. On käi Helde. Awwer mir misse Verandwoaddung ewwernomme. Jeeden eenzenne Doag misse merr ins ennschäre, ean wemm sai Fussschdabbe merr dräre on woas fier naue Wääg mir gieh winn Mir sai’s, die hanneln, on annern werrn medde Folche läwe misse. Mir sai’s, die naut duh, on annern werrn medde Folche läwe misse. Mir mache dè Onnerscheed. Jeerer eenzenne Doag kann noch so enn Doag sai, wu woas fier all Zaid kabudd gidd. Oder enn gurre Doag fier die Äad.

Wir Menschen neigen dazu, uns für die Krone der Schöpfung und unsere Generation für die Beste aller Generationen zu halten, dabei sind wir doch höchstens die Batschkapp des lieben Gottes, die er (oder sie) auf seinem (oder ihrem) Weg von der Schwalm nach Frankfurt im Wald verloren hat, weil er (oder sie) eine Viertelstunde früher ankommen wollte. Du kannst dir nicht aussuchen, in was für eine Zeit du hineingeboren wirst, in was für eine Familie, in was für ein Land, in welches Dorf oder in welche Stadt, in welche Haut, in welche Sprache, in welches Geschlecht. Aber du kannst deinen Kopf zum Denken benutzen, dir ein ehrliches Bild machen von dir und der Welt. Es ist kein Geheimnis: Wir alle leben auf Kosten anderer. Schon vor dem Aufstehen zerstören wir ein Stück der Welt, die wir vorgeben zu lieben. Jeden Tag ein Stück mehr. Unser Wohlstand macht andere arm. Unser Atem geht anderen aus. Unsere Augen sehen, was sie sehen wollen. Unsere Ohren hören, was sie hören wollen. Unsere Herzen müssten weit offen sein wie Scheunentore bei der Heuernte und sind doch immer dann fest verschlossen, wenn es gilt.

Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Dafür haben Menschen gekämpft, die mutiger und entschlossener waren, als wir es sind. Wir müssen keine Heldinnen sein. Und keine Helden. Aber wir müssen Verantwortung übernehmen. Jeden einzelnen Tag entscheiden wir selbst, in wessen Fußstapfen wir treten und welche neuen Wege wir gehen. Wir sind es, die handeln, und andere werden mit den Folgen leben müssen. Wir sind es, die nichts tun, und andere werden mit den Folgen leben müssen. Wir machen selbst den Unterschied.  Jeder einzelne Tag kann ein weiterer Tag der Zerstörung sein. Oder ein guter Tag für die Erde.

We human beings tend to think of ourselves as the crown of the creation and of our generation as the best ever, but we are at most god’s flat cap that he (or she) has lost in the woods on his (or her) way from the Schwalm region to Frankfurt, because he (or she) wanted to b there 15 minutes earlier. You can’t chose in which time you are born in, in which family, in which country, in which skin, in which language, in which gender. But you can use your head for thinking yourself, to be honest to yourself when you create an image of yourself and the world. It is no secret: Others pay for our way of life. Even before getting out of our beds, we destroy a part of the world that we pretend to love. One piece more every day. Our wellbeing ruins others. Our breath is lacking others. Our eyes see what they want. Our ears hear what they want. Our hearts should be wide open like barndoors in the harvest time, but they are shut closely whenever it counts.

Justice, freedom and peace. Others have fought for that, people who have shown more courage and determination than we do. We don’t have to be heroines. And no heroes. But we have to take responsiblity. Every single day we decide for ourselves, in whose footsteps we walk and which new paths we try to go. It’s us who act, and others will have to live with the consequences. It’s us who are passive, and others will have to live with the consequences. We make the difference. Each day can be a day of destruction. Or a good day for the earth.

Das war war Wort zum Ökumenischen Kirchentag 2021. That was my comment on the Ecumenical Kirchentag of 2021. Doas woar mai Woadd zem Egomeenesche Keachedoag 2021.

Take good care. Bassd off ouch off. On off die Äad. Passt auf euch auf. Und auf die Erde.

Pauls Monika

 

 

Mir sai dèbai

Mir sai baim Egomänesche Keachedoag dèbai on schdenn des naue Bùch vier! Wann dè dèbai sai widd, mussde dech nit oomenn, sonnern nur eankleangge. Es eas dè Fraidoag, 14. Mai, im finnef (nit ean dè Frieh, dè Owend!). Wie merr neankimmd, schdidd  off www.vogelsberg-evangelisch.de/kirchentag:

https://zoom.us/j/98994433126?pwd=cEI3bmJKdk1XVnBwOXdMUzAzQytldz09

On es kosd naut, dèbai zè sai. Nur Zaid. On Dammedregge wier gudd! Mir prowiern doas es easchde Moo. Ewwer inser Bicher schdidd aach hieh woas: https://vogelsberg-original.de/pinnwand on https://www.oberhessen-live.de/2021/03/27/wie-geht-weltrettung-auf-hessisch/

Wir sind beim Ökumenischen Kirchentag dabei und stellen das neue Buch vor! Wenn Du dabei sein willst, musst Du Dich nicht anmelden, sondern nur einklinken. Es ist am Freitag, 14. Mai, um 17.00. Wie man reinkommt, steht auf www.vogelsberg-evangelisch.de/kirchentag.

https://zoom.us/j/98994433126?pwd=cEI3bmJKdk1XVnBwOXdMUzAzQytldz09

Und es kostet nichts, dabei zu sein. Nur Zeit. Und Daumendrücken wäre gut! Wir probieren das zum ersten Mal. Über unsere Bücher steht auch hier etwas: https://vogelsberg-original.de/pinnwand/ und https://www.oberhessen-live.de/2021/03/27/wie-geht-weltrettung-auf-hessisch/

We are part of the Ecumenical Kirchentag and present the new book! If you want to join in, you don’t have to register, you just have to use the link. The presentation is on Friday, the 14th of May, at 5.00 p.m. MEZ. The link is to be found on www.vogelsberg-evangelisch.de/kirchentag:

https://zoom.us/j/98994433126?pwd=cEI3bmJKdk1XVnBwOXdMUzAzQytldz09

It is for free to join in. The only thing that you have to invest is time. And it would be great if you wished us luck! It’s an experiment. More about our books you find here: https://vogelsberg-original.de/pinnwand/

Wie geht Weltrettung auf Hessisch?

Best wishes, alles Gute, alles Gurre,
Pauls Monika

Want to have a look at the whole program? Here it is. Willst Du einen Blick auf das ganze Programm werfen? Hier ist es. Widde derr oogugge, woas doa sosd noch luus eas? Hieh easses gaanse Programm:

Plakat_Lesungen_ÖKT_Web

Null oachd oachdze

Inser naues Bùch eas doa. Woas soll ech saa, woas ech nit schuh geschreawwe huh? Dangge fiersch Dammedregge!

08/18

 

Unser neues Buch ist da. Was soll ich sagen, das ich nicht schon geschrieben hätte? Danke fürs Daumendrücken!

Our new book is available now. What shall I say other than I have already written? Thank you for wishing us luck!

Alles Gurre, alles Gute, all the best! Pauls Monika

Fruès naues Joahr

E gudd nau Joahr! Dorchhaan! Pläibd gesond on verlierd dè Humor nit! Es naue Bùch, ewwer die Agenda 2030 on Hesse hodd 512 Saire on wonnerboare Bealder voom Walde Beannad! Mir sai geschbanndt wie die Flidsebooche, wie’s aussehd! Des Prowebùch eas beschdaald! Dreggd die Damme! On ins all winsch ech Glegg fier 2021! Gutes Neues Jahr! Bleibt gesund und verliert den Humor nicht! Das neue Buch, über die Agenda 2030 (Weltzukunftsvertrag) und Hesse hat 512 Seiten und wunderbare Bilder von Bernhard Wald! Wir sind sehr gespannt, wie’s aussieht! Das Probebuch ist bestellt! Drückt die Daumen! Und uns allen wünsche ich Glück für 2021! Happy New Year! Stay healthy and don’t loose your sense of humor! The new book, on the agenda 2030 and Hesse has 512 pages and wonderful paintings made by Bernhard Wald! We are excited to see how it will look like! The testcopy is ordered! Please press your thumbs! Good luck to us all!
Pauls Monika

Mir sai ins nooh

Es gedd è Schanuggalied (Oy Chanukah, voom Mordkhe Rivesman, 1868–1924), doas eas werglech schie. Die lessde poar Zain huh ech imgedechd on duh se werrehoon. Es gibt ein Chanukka-Lied (Oy Chanukah, von Mordkhe Rivesman, 1868-1924), das ist wirklich schön. Die letzten paar Zeilen habe ich umgedichtet und wiederhole sie. There is a Hannukah Song (Oy Chanukah, by Mordkhe Rivesman, 1868–1924) that is really beautiful. I have made a short cover song out of the last few lines and repeat them.

Mir sai ins nooh

Mir dengge seregg, oo Glegg on Onglegg, oo Mensche, ins nooh!
Ech, ech dengk seregg, oo Glegg on Onglegg, oo Mensche, mir nooh!
Du, du dengsd seregg, oo Glegg on Onglegg, oo Mensche, dir nooh!
Ihr, ihr dengd seregg, oo Glegg on Onglegg, oo Mensche, ouch nooh!
Dengge merr seregg, oo Glegg on Onglegg, dann sai merr ins nooh!

Wir sind uns nah

Und wir denken zurück, an Glück und Unglück, an Menschen, uns nah!
Ich, ich denk zurück, an Glück und Unglück, an Menschen, mir nah!
Du, du denkst zurück, an Glück und Unglück, an Menschen, dir nah!
Ihr, ihr denkt zurück, an Glück und Unglück, an Menschen, euch nah!
Denken wir zurück, an Glück und Unglück, dann sind wir uns nah!

 

We are close to each other

We are reminding ourselves, to good and bad days, to those, close to our hearts!

And I am reminding myself, to good and and bad days, to those, close to my heart!

You, you are reminding yourself, to good and bad days, to those, close to your heart!

You’re  reminding yourselves, to good and and bad days, to those, close to your hearts!

By reminding ourselves, to good and and bad days, we are close to each other!

 

Get well into the New Year, stay safe and healthy!
Kommt gut ins Neue Jahr, passt auf Euch auf und bleibt gesund!
Kommd merr gudd ins Naue Joahr, bassd gudd off Ouch oachd on pläibd gesond!

Pauls Monika

P.S.: Des naue Bùch, ewwer Hesse on die Agenda 2030, weadd 512 Saire huh. Degg, ech wääs, awwer es gobb sou viel zè verzehn. On wonnerschieh Bealder voom Walde Bennard, die die Weald seh selld. Dangge, Wolfgang, dessde doas ewwernomme hosd!
Das neue Buch, über Hessen und die Agenda 2030, wird 512 Seiten haben. Dick, ich weiß, aber es gab so viel zu erzählen. Und wunderschöne Porträts von Bernhard Wald, die die Welt sehen sollte. Danke, Wolfgang (Rulfs), dass Du das übernommen hast.
The new book, on Hesse and the Agenda 2030, will have 512 pages. Huge, I know. But there was so much to write about! And wonderful portraits of Bernhard Wald to show to the world. Special thanks to Wolfgang Rulfs for the layout.

Die Waihnachdsgeschichd ean koazz

Voo Endesche Sabine

Ober-Gleener Kirche
Ean dè Owengliejer Keach sai sè all versammeld dè Hailich Owend.

Gaans friejer, eas schuh ewich on 3 Doag her, hodd enn Kaiser Augustus gelääbd, on der wolld wesse, wiffel Loid ean saim Laand wuuhn.
Doa hodd sich Davids Josef, geärweld horre als Schrainer, med saine huuchschwanggere Frää, dè Maria, aussem Landkrais Nazareth ean Galiläa ewwer Feald offen Wääg nooch Bethlehem gemoachd. Enn waire Wääg. Gebierdich woar dè Josef aus Bethlehem, on Davids woar sain Doafnoome.

Kaum worrn sè okomme, kreeg die Maria Weehe on hodd è kläi Bobbelche kreje – es woar enn sisse Jung. Die Marrie on dè Josef worrn ganz schie orm, harre ken Fennich Geald on aach käi Dach ewwerm Kobb. Deshalb huh se ihr Keand ean enner aale Fealdschoier enn è Krepp geläägt.

Maria und Josef.
Die Marrie, dè Josef on es Krisskeand.

Offem Noachbergrondschdegg deere groad die Bauern nooch ihrm Vieh gugge, doa komm off äimol enn Enggel eam volle Karacho off die Bauern zugerasd,

eschd huh se gedochd, der eas querch em Kobb –

dann worsch gloggehell im die Bauern rim – on dou harre sè all Aangsd.

Die Bauern harre Aangsd.

Säd dè Enggel: “Ihr bräichd ouch nit ze fechde, haud eas dè Hailand geborn. Doas kennderr merr ruich geglääwe – des Keand läid enn dè Krepp ean Winneln offem Noachbergrondschdegg ean dè Fealdschoier. On wie se sou offem Wääg douhean worn, soggesse en Haafe Enggel voom Himmel komme, die huh è Lied gesungge: “Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.”

Die Enggel harre nit sou viel Zaid on moochde sich gläich werre foadd. On die Bauern wollde sich eschdemo des Keand ogugge. On wirglich: Dou logg’s! Offem Reggwääg worn die Bauern fruh, desse nit imsosd douhean gedabbd sai – es woar schuh schbeed on orch kaald. Also huhse Godd gelobd on geiihrd. On all doas, woas die Enggel vierheer gesääd harre, hodd geschdimmd.

Die Weihnachtsgeschichte muss ich ja nicht übersetzen. Danke an Sabine, für alles! Die Waihnachdsgeschichd muss ech joa nit ewwersedse. Daangk oo die Sabine, fier alles! I don’t have to translate the story of Christmas. Thanks to Sabine, for everything!

Eds gidd ins all è Lichd off!

Fruè Waihnachde, fruès Schannugga! Frohe Weihnachten, frohes Chanukka! Merry Christmas and happy Chanukkah! Bassd off ouch off! Plaibd gesond! Passt auf Euch auf! Bleibt gesund! Take care! Stay healthy! Und Frieden auf Erden. Shalom! Peace! Friere!

Pauls Monika

Sou è schie Beemche ean dè Owengliejer Keach! Doas woar die Waihnachde 2014. Nur ächd med Schdruhschdeann.
Die Hailiche drai Keeniche woarrn aach gaans voo dè Sogge.