Leassd Bobbe schwaddse

Insè naue Bicher sai doa! Doa kann ech nur saa: Leassd Bobbe schwaddse! Awwer läsd gaans unne, woas mir off Huuchdoidsch rimgeschùchd huh.

Unsere neuen Bücher sind da! Da kann ich nur sagen: Lasst Puppen sprechen! Aber lest ganz unten, was wir auf Hochdeutsch verschickt haben.

Our new books are available now! All I can say: Let dolls speak for themselves! But you can read down below  our press release in formal German.

On hieh eas die Widmung, und hier ist die Widmung, and here is whom I dedicated the books to:

Dè Woahrhääd

on dè Fandasie!

Hossde nur äi,

dann wäsde nie,

woas merr uhne

die anner deed.

Zem Dengge

eas’ nonnid sè schbeed,

meend Moadder Geede,

meend dè Kant.

Dichdung on Woahrhääd

brouchd es Laand!

On Märche, Bosse, gurre Wärge

on fier die Glies Kaddoffelschdärge.


Der Wahrheit und der Fantasie!

Hast du nur eine, weißt du nie,

was man ohne die andre tät’.

Zum Denken ist’s noch nicht zu spät.

Meint’ Mutter Goethe, meinte Kant.

Dichtung und Wahrheit

braucht das Land!

Und Märchen, Scherze, gute Werke –

und für die Klöß’ Kartoffelstärke.


To truth and imagination!

If you just have one, you’ll never know

what you’d do without the other one.

It’s never too late to think,

thought mother Goethe, and thought Kant.

Poetry and truth

is what the country needs!

And fairy tales, fun, good deeds –

and for dumblings potato starch.

Best wishes, alles Gute, alles Gurre,

Pauls Monika

Moderne hessische Märchen

Es war einmal und noch einmal

Auf „Es woar èmo“ folgt „Es woar nommo“, und auf „Es war einmal“? „Es war noch einmal.“ Unser Bremer Geschichtsverein Lastoria hat nachgelegt und zwei weitere Taschenbücher veröffentlicht: 34 weitere moderne hessische Märchen, das Original im Owengliejer Pladd, dem Dialekt von Ober-Gleen, und die hochdeutsche Übersetzung. Samt QR-Codes zu den Audios in meinem Blog.

Der Mittwoch ist Märchentag in diesem Blog, dann geht eine weitere Aufnahme online. Zuletzt unter anderem „Es Grabbageschbensd“, das in einer Alsfelder Eisdiele spielt, „Dè Hainzemann“ über den Heinzemannstein im Ehringshauser Wald, „Grommed“ über eine Braut aus Lehrbach, die einen Homberger Witwer heiratet und von ihren Stieftöchtern hintergangen wird. Über ein Pärchen aus Eschwege, das einem Wurstmännchen sein Glück verdankt. Und über „Zores eam Roiwerhaus“, die Fortsetzung des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten.

Im Blog und in der hochdeutschen Variante gibt es Vokabeln, im Anhang der Bücher historische und aktuelle Hintergrundinformationen, zum Beispiel über Brokat aus der Schwalm, Bembel aus dem Westerwald, die Alsfelder Schriftstellerin Frieda Bücking, die Bergmähwiesen bei Herchenhain, über die Bücherfrau Gerlinde aus Grebenau, sensationelle Weberknechte und alte Töpfereien, hessische Prinzessinnen und Sozialrevolutionäre und über die Kinderkuren der Sechziger und Siebziger. Einige Märchen beruhen im Kern auf wahren Begebenheiten oder sind dem Gedenken an Menschen gewidmet, in manchen geht es um das Zusammenleben, Auseinanderleben und Überleben auf dem Land – wie in den Ober-Gleen-Bänden unseres eingetragenen, gemeinnützigen Vereins, die mit dem Regionallabel „Vogelsberg Original“ ausgezeichnet worden sind.

In ehrenamtlichen Projekten, wie sie seit 2012 auch in Hessen laufen, retten wir gemeinsam Erinnerungen und ein Stück Erzählkultur, setzen wir uns für den Erhalt der oberhessischen Mundart und der Menschenrechte ein. Mehrere Hundert Coversongs und um die 80 Märchen im Ober-Gleener Dialekt erzählen Geschichten, von denen sich einige im Vogelsberg, in Frankfurt oder Nordhessen zugetragen haben oder zugetragen haben könnten. Und mit Musik geht alles ein bisschen besser – auch das Märchenerzählen.

„Es woar nommo. Mehr moderne oberhessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769317718) und „Es war noch einmal. 34 weitere moderne hessische Märchen und wahre Geschichten“ (ISBN-13: 9783769315479) von Monika Felsing sind am 3. Dezember 2024 bei Books on Demand, BOD, erschienen, haben 252 beziehungsweise 256 Seiten, sind bebildert und kosten 18 Euro pro Band. Über die QR-Codes, über Links oder hier auf www.monikafelsing.de sind die Mundartmärchen zu hören.

Buchgestaltung: Wolfgang Rulfs

Fotos: Justus Randt und Monika Felsing

Text: Monika Felsing

Sämtliche Honorare gehen an unseren Geschichts- und Kulturverein. Die Arbeit an den Projekten von Lastoria ist ehrenamtlich.

È anner Reddsebbd fier Bläddserchen

Bläddserchen, med Zemmd on Zogger?

Ai, machmo è poar Aijer logger,

on Wanille, Mähl on Niss,

Melch on Bodder gaans geweass.

Voom Aroma è poar Drobbe,

Holz schweann ean dè Owe schdobbe…

Wie gudd, wann’s Eleggdro schuh!

Hossde wingger med sè duh.

Dann schdellsde off Owwerhedds.

Äass gläich noch è Abbelschnedds…

Haffel hieh on Haffel doa,

kimmd voo allem joa woas droo. 

Riehr edds, woas dè hossd, sesomme,

kannsd è bess-che mieh genomme.

Hossde aach è gudd Vèschdegg,

scheggd’s bes Krissdoag – med viel Glegg.

Ein anderes Plätzchenrezept

Plätzchen, mit (viel) Zimt und Zucker?

Ei, mach mal (’n) paar Eier locker,

und Vanille, Mehl und Nüss‘,

Milch und Butter ganz gewiss.

Vom Aroma ein paar Tropfen,

Holz schnell in den Ofen stopfen…

Wie gut, wenn’s Elektro schon!

Hast du weniger zu tun.

Dann stellst du auf Oberhitz‘.

Iss gleich noch nen Apfelschnitz’…

Handvoll hier und Handvoll da,

das passt schon, du siehst es ja.

Rühr jetzt, was du hast, zusammen.

Nimm mehr, als sie früher nahmen.

Hast du auch ein gut‘ Versteck,

reicht’s bis Christtag mit viel Glück.

It is a poem about baking cookies for christmas. No time to translate that at the moment. But you get the idea if you take sugar, butter, flour, eggs, cinnemon, nuts and go to oven to make your ever lovin‘ homemade cookies and applepan dowdy…

Best wishes, alles Gurre, alles Gute,

Pauls Monika

P.S.: Zwei Zeilen weichen in der hochdeutschen Fassung etwas stärker vom Original ab, damit es sich reimt. Welche sind es?

 

Adwennd, Adwennd, 2024!

Adwennd, Adwennd, es iaschde Lichdche brennd. Die Sabine hodd merr woas geschuchd, doas will ech Ouch nid vierendhaan. On ech huh aanoch woas fier Ouch! È Gedichd.
Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt. Sabine Kirchner aus Ober-Gleen hat mir etwas geschickt, das will ich Euch nicht vorenthalten. Und ich hab auch noch was für Euch! Ein Gedicht.
Advent, Advent, the first candle is burning. Sabine Kirchner from Ober-Gleen has sent me something that I won’t keep for myself. At there is something I have prepared for you, as well. A poem.
Have fun! Viel Freude damit! Viel Schbass!
Pauls Monika
Sabine hodd geschrewwe:
„Enn iggsbeliewichè Doag ean dè Advendszaid—frieher wu die Moni on ich on noch viele annern kläi worrn
Enn haafe Ärwedd, sè dunggel gebaggene Plätzerchen, bonde Schdräsel owedroff, noch è Haffel Mähl debai,  käi Bodder mie dou, sè wingg Kadoffenseload, ean dè Schbaisekammer schbieze,
Wuhnschdobb boddse, mach käi Dabbe eam Iern-ich hu groad geboonerd,  off dè Lääb Waihnachdssache firsch Beemche sichè, Advendskraans weggen, Keller saawermachè, dè Debbich eam Schnie ausklobbè, ean dè Waihnachdsferjè firrern hälfe,
enn Orwell Holz rean honn, worm oduh, gloare Schdroose, offem Hoob ausgeredschd-Glegg gehadd, Schdrimb schdregge, Geschengge basden, Kabb velorn, Knebb oneehe, naue Labbeschuh kääfè.
Jedds eas awwer mo gudd, monn eas aach noch enn Doag–ech sai se mied wie enn Hond. Gu`Nochd….
Hier noch ein kleines Endesche Schbezial:  Robb on Nobb on Noff..
komm vo dè Lädder robb,
gieh mo nobb ean dè Keller on holl è ruud Woaschd roff,
komm mo roff off die Lääb on hälf merr mo die Waihnachdssache firsch Beemche sichè,
denn aale Schaangg kenn merr nobbgedu,
gieh noff on bodds dai Schdobb on komm eschd werrè hie nobb wenn ich derr robb ruff,
der eas baim Eerebiern blegge die Lädder robb gefann….“
On hieh kimmd noch mai Gedichd fier Ouch:
Adwennd, Adwennd!

Ech winsch Ouch woas haut zem Adwennd.

Ihr meend, ech hädd’s joa wohl vèpennd,

doch werfe der dè iaschde Schdäi,

der pingdlich eas voo gaans elläi

on nid eam lessde Moment rennd!

Ech gries, solaangk es Keadds-che brennd.


Advent, Advent!

Ich wünsch Euch heut was zum Advent.

Ihr meint, ich hätt’s ja wohl verpennt,

doch werfe der den ersten Stein,

der pünktlich ist von ganz allein

und nicht im letzten Moment rennt!

Ech grüß, solang das Kerzchen brennt.


Advent, Advent!

Best wishes haut on Advent!

You might think I’d be quite late.

Those might throw the first stone,

who are hopefully in time always (alone)

and doesn’t run at last moment.

I send wishes while the candle burns.

—-

Best wishes, alles Gute, alles Gurre

zum Advent!

Pauls Monika