Schwalwekalb
Ai, saa dommo, woas widde dann?
Schdidd’s dè schuh off daim Zerrel?
Wer sech naut winschd, geann krieje kann
Geknärwel on Geserwel!
Drim ewwerläg derr gudd, du Schwalb,
ob dè nid liwwer wierschd è Kalb.
Ob dè nid liwwer laafe deesd,
ewwer die Äad on schweann dè meesd.
On hebbe off on ob dorchs Groas!
Dè Bauer firrerd derr noch woas,
dess dè nid hungrech schloofe gissd.
Woas wässd nid all off denner Misd!
Auf, noch eas Zaid zèm Lisdeschraiwe.
Off doass die Winsche Winsche plaiwe.
SchwalBENkalb
Ei, sag doch mal, was willst du denn?
Steht’s denn schon auf dei’m Zettel?
Wer sich nichts wünscht, gern kriegen kann
Geknotter und Geknettel!
Drum überleg dir gut, du Schwalb,
ob du nicht lieber wärst ein Kalb.
Ob du nicht lieber liefst (ganz dreist)
über die Erd und schnell zumeist.
Und hüpftest auf und ab durchs Gras!
Der Bauer füttert dir noch was,
dass du nicht hungrig schlafen gehst.
Was wächst nicht alles auf deiner Mist!*
Auf, noch ist Zeit zum Listenschreiben.
Auf dass die Wünsche Wünsche bleiben.
* Der Misthaufen ist im Dialekt weiblich: die Mist.
