Es Woaschdmännche on die Liewe

Gidda, Fiddi, Ahle Woaschd. Die drai Schdechweadder hadd merr enner ean Bremè gesääd, der Eheloid ean Eschweeche kenne dudd, on ech huh merr woas doadèzu eanfann leasse. Friejer hodd merr dè Keann Aangsd med Geschichde voom Woaschdmännche gemoachd, awwer doas Märche hieh eas nit zèm Fiachde. Liewespärche huh sech ean dè Foffzecher on Sechzecher Botschafde med Priebmarge geschùchd, die sè mo sou on mo sou off die Briep geglääbd huh. Aach dodevoo eas woas dèbai. Nur, dess die Priebmarge Woaschdbänner ean ennerscheedliche Foarwe sai. Es Märche eas ennerscheedlech laut – doas hodd es Woaschdmännche gemoachd.

Gitta, Fiddi, Ahle Wurscht. Die drei Stichworte hat mir einer in Bremen gesagt, der ein Ehepaar in Eschwege kennt, und ich habe mir etwas dazu einfallen lassen. Früher hat man den Kindern Angst mit Geschichten von einem Wurstmännchen gemacht, aber dieses Märchen hier ist nicht zum Fürchten. Liebespärchen haben sich in den Fünfzigern und Sechzigern Botschaften mit unterschiedlich platzierten Briefmarken geschickt. Auch davon ist etwas dabei. Nur, dass die Briefmarken Wurstbänder in unterschiedlichen Farben sind. Die Lautstärke schwankt etwas – muss am Wurstmännchen liegen.

Gitta, Fiddi, Ahle Wurscht (a traditional sausage, a kind of North Hessian salami). Someone in Bremen who knows a couple in Eschwege has provided me with these keywords, and that has inspired me. In former times, people have told kids stories of a tiny sausage man, to scare them, but this fairy tale is no horror story. And as lovebirds of the Fifties and Sixties have send messages by placing stamps in a certain way, this aspect is also included. The stamps, in fact, are sausage cords in different colors. The loudness varies – must be the sausage man’s black magic.

Es Lied dèzu eas nooch dè Melodie voo „Ein Loch ist im Eimer“.

Alles Gurre, alles Gute, all the best,

Pauls Monika

È poar Woadde:

Liewe – Liebe, love. Ahle Woaschd mächd Doaschd – Ahle Wurscht macht Durst, the North Hessian sausage Ahle Wurscht makes you thirsty. Woaschdmännche – Wurstmännchen, sausage man. Kommt zum Beispiel auch im Mundartbuch „Verzolbchd“ von Doris Schmidt (zur 750-Jahr-Feier von Heimertshausen, die Autorin ist  Heimertshäuserin mit Vorfahren in Ober-Gleen) vor: als eine der Gruselgestalten, mit denen man Kindern Angst eingejagt hat. Wie mit dem Hoagemann (Hakenmann) oder der Kuh mit dem feurigen Schwanz (Kuh merrem foireche Schwaans), die Zeitzeuginnen aus unserem Ober-Gleen-Projekt erwähnt haben. Naut Schinnes – nichts Schönes, nothing nice. Ai, woas hosdèdè? – Na, was hast du denn? What’s up? Eemer – Eimer, bucket. Oarch kaald – sehr (arg) kalt, very cold. Zieh – Zähne, teeth. Es logg nit om Schonnschdäi – es lag nicht am Schornstein, it wasn’t about the chimney. Flaand – weinte, cried. Abee – Toilette, toilet. Die Misd – der Misthaufen, the dunghill. Woaschdkoaddel – Wurstkordel, sausage cord. Debberai – Töpferei, pottery. È Sai – ein Sieb, a sieve. Nit dèvoo äase – nicht davon essen, don’t eat something of that. Woaschdbaand – Wurstband, another kind of sausage cord. Grie – grün, green. Plo – blau, blue. Ruud – rot, red. Kiehl – kühl, chilly. Mächd naut – macht nichts, so what?! Doa gidd die Zaid rim – da geht die Zeit rum, this way, the time will pass. Gedärmd – eingebläut, instructed. Doas deaffd schegge – das dürfte reichen, this should be enough. Bevier ech mech offreech, easses merr liwwer woaschd – bevor ich mich aufrege, ist es mir lieber egal, before I get into a rage, it’s rather all the same to me. Läwwerwoaschd – Leberwurst, liver sausage. Imso läwennicher schdannem der Doag vier Aache – umso lebendiger stand ihm der Tag vor Augen, the more lively was his memory of this day.

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