Dè Abbelkroddse

Es Märche, doas ech Ouch haut verzehn well, eas drai Mannsloid gewidmed: memm Gruusonggel, Schelde Willem,  der eam Obst- on Goaddebauveräi woar, emm Egon Brückner, der noochem Krigg ean Owenglie naue Woazzenn geschloo, die Äbbelbeem ean saim Goadde geheechd on geproffd on è Buch („Mein Leben“,  mai Läwe) heannerläasse hodd, onnem Adrian Diel, emm Dogder, der 1756 ean Gloarebach geburn woar on 1839 ean Diez oo dè Lahn geschdorwe eas – wu joa viel schbeerer die Johanna Lamm („Das Türchen“, es Dierche, häsdes Buch voo ihrer Dochder Ruth Stern Glass Earnest) voo Owenglie heangefraid hadd. Dè Diel hadd die Äbbelkunde erfonne. On hadd aach è poar Beannbeem, aach wann’s ean memm Gedichd, frai nooch Fondane, annerschd klingge dudd. Kinsdleresch Fraihääd.

Das Märchen, das ich Euch heute erzählen will, ist drei Männern  gewidmet: meinem Großonkel Wilhelm Scheld, der im Obst- und Gartenbauverein war, Egon Brückner, der nach dem Krieg in Ober-Gleen neue Wurzeln geschlagen, die Apfelbäume in seinem Garten gehegt und gepfropft und auch ein Buch („Mein Leben“) hinterlassen hat, und Adrian Diel, einem Arzt, der 1756 in Gladenbach geboren war und  1839 in Diez an der Lahn gestorben ist- wohin ja viel später Johanna Lamm („Das Türchen“ heißt das Buch ihrer Tochter Ruth Stern Glass Earnest) aus Ober-Gleen geheiratet hatte. Diel hat die Apfelkunde, die Pomologie, gegründet. Und er hatte auch ein paar Birnbäume in seinem Garten, auch wenn es in meinem Gedicht, frei nach Fontane, anders klingen mag. Künstlerische Freiheit.

The fairy tale that I want to tell you today, is dedicated to three men: to my greatuncle, Wilhelm Scheld, who had been in the association of garden and fruit cultivators, Egon Brückner who set new roots in Ober-Gleen after the war, took care of his apple trees in his garden and who wrote a book about his life („Mein Leben“ ), and Adrian Diel, a physician, born in Gladenbach in 1756, died in 1839 in Diez upon the Lahn  where Johanna Lamm (her daughter’s autobiographie is titled „The Gate“) from Ober-Gleen had lived after her marriage, much later. Diel has founded the science of pomology. And he had some pear trees in his garden, as well, though it sounds a bit different in my poem, inspired by Fontane. The freedom of art.

The song is to the melody of „Whisky in the Jar“. Das Lied habe ich zur Melodie von „Whisky in the Jar“ geschrieben. Es Lied eas off die Melodie voo „Whisky in the Jar“.

È poar Woadde:

Aale Soadde – alte Sorten, old kind of apples. Obabbe – festkleben, to clue. Keann – Kinder, children. Olangge – anfassen, to touch. Käi Uhrn – keine Ohren, no ears. Schirrenn – schütteln, to shake. Riddenn – rütteln, shake hard. Enn Baan immache – einen Baum fällen, to timber. Fann läasse – fallen lassen, to let oneself drop. Woas Besonnesch – etwas Besonderes, something special. Doas muss merr prowierd huh – das muss man probiert haben, you should taste that. Porr – Pfarrer, priest. Kemm hodd’s geschmoachd – keinem hat es geschmeckt, nobody liked it. Ims Verbladdse nit – ums Verplatzen nicht, no way. Wie doas schmägge dudd – wie das schmeckt, how that tastes. Hodd’s derr die Schbroach verschloo – hat es dir die Sprache verschlagen? Did it make you speechless? Edds scheggdsemm – jetzt reicht es ihm, now he has enough. Ruud olaafe – rot anlaufen, to blush. Du kläiner Kroddse – Schimpfwort für ein unartiges Kind (wörtlich: Du kleines Apfelkerngehäuse), mocking word for a child that doesn’t obey. È gaans anner Enn – ein ganz anderes Ende, a completely different end.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.