Es Woadd zem Keachedoag

Mir Mensche haan ins joa geann fier die Krone voo dè Schepfung on ins‘ Generadsjon fier die Besd voo alle Generadsjone, dèbai sai merr doch heggsdns die Badschkabb voom liewe Godd, die heh (oder sie) off saim (oder ihrm) Wäg voo dè Schwalm nooch Frankfoadd eam Waald verluurn hodd, wail heh (oder sie) è Veaddelschdonn friejer ookomme wolld. Du kannsder nit ausgesiche, ean woas fier è Zaid dè neangeburn weasd, ean woas fier è Sebbschaffd, ean woas fier è Laand, ean woas fier è Doaf oder ean woas fier è Schdòadd, ean woas fier è Haud, ean woas fier è Schbroach on ean woas fier è Geschlächd. Awwer du kannsd dain Kobb zem Dengge benodse, derr è iehrlech Beald mache voo derr selwer on voo dè Weald. Es eas käi Gehäämness: Mir all läwe off Kosde voo annern. Schuh vierem Offschdieh mache merr è Schdegg voo dere Weald kabudd, on dèbai duh merr so, als däre merr se liewe. Jeeren Doag gedd è Schdegg mieh kabudd. Inser Wohlschdaand mächd annern oarm. Inser Oarem gidd annern aus. Inser Aache säih, woasse winn. Inser Uahrn hirrn, woasse winn. Inser Heazze missde wääd off schdieh wie Schoierndoorn, wann’s Häh heemkimmd, on sai doch feasd verschlosse, wann’s geald.

Gerächdechkääd, Fraihääd on Friere. Doadèfier huh Loid gekämpft, die muudecher on ennschlossener woarn wie mir. Mir misse käi Heldinne sai. On käi Helde. Awwer mir misse Verandwoaddung ewwernomme. Jeeden eenzenne Doag misse merr ins ennschäre, ean wemm sai Fussschdabbe merr dräre on woas fier naue Wääg mir gieh winn Mir sai’s, die hanneln, on annern werrn medde Folche läwe misse. Mir sai’s, die naut duh, on annern werrn medde Folche läwe misse. Mir mache dè Onnerscheed. Jeerer eenzenne Doag kann noch so enn Doag sai, wu woas fier all Zaid kabudd gidd. Oder enn gurre Doag fier die Äad.

Wir Menschen neigen dazu, uns für die Krone der Schöpfung und unsere Generation für die Beste aller Generationen zu halten, dabei sind wir doch höchstens die Batschkapp des lieben Gottes, die er (oder sie) auf seinem (oder ihrem) Weg von der Schwalm nach Frankfurt im Wald verloren hat, weil er (oder sie) eine Viertelstunde früher ankommen wollte. Du kannst dir nicht aussuchen, in was für eine Zeit du hineingeboren wirst, in was für eine Familie, in was für ein Land, in welches Dorf oder in welche Stadt, in welche Haut, in welche Sprache, in welches Geschlecht. Aber du kannst deinen Kopf zum Denken benutzen, dir ein ehrliches Bild machen von dir und der Welt. Es ist kein Geheimnis: Wir alle leben auf Kosten anderer. Schon vor dem Aufstehen zerstören wir ein Stück der Welt, die wir vorgeben zu lieben. Jeden Tag ein Stück mehr. Unser Wohlstand macht andere arm. Unser Atem geht anderen aus. Unsere Augen sehen, was sie sehen wollen. Unsere Ohren hören, was sie hören wollen. Unsere Herzen müssten weit offen sein wie Scheunentore bei der Heuernte und sind doch immer dann fest verschlossen, wenn es gilt.

Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Dafür haben Menschen gekämpft, die mutiger und entschlossener waren, als wir es sind. Wir müssen keine Heldinnen sein. Und keine Helden. Aber wir müssen Verantwortung übernehmen. Jeden einzelnen Tag entscheiden wir selbst, in wessen Fußstapfen wir treten und welche neuen Wege wir gehen. Wir sind es, die handeln, und andere werden mit den Folgen leben müssen. Wir sind es, die nichts tun, und andere werden mit den Folgen leben müssen. Wir machen selbst den Unterschied.  Jeder einzelne Tag kann ein weiterer Tag der Zerstörung sein. Oder ein guter Tag für die Erde.

We human beings tend to think of ourselves as the crown of the creation and of our generation as the best ever, but we are at most god’s flat cap that he (or she) has lost in the woods on his (or her) way from the Schwalm region to Frankfurt, because he (or she) wanted to b there 15 minutes earlier. You can’t chose in which time you are born in, in which family, in which country, in which skin, in which language, in which gender. But you can use your head for thinking yourself, to be honest to yourself when you create an image of yourself and the world. It is no secret: Others pay for our way of life. Even before getting out of our beds, we destroy a part of the world that we pretend to love. One piece more every day. Our wellbeing ruins others. Our breath is lacking others. Our eyes see what they want. Our ears hear what they want. Our hearts should be wide open like barndoors in the harvest time, but they are shut closely whenever it counts.

Justice, freedom and peace. Others have fought for that, people who have shown more courage and determination than we do. We don’t have to be heroines. And no heroes. But we have to take responsiblity. Every single day we decide for ourselves, in whose footsteps we walk and which new paths we try to go. It’s us who act, and others will have to live with the consequences. It’s us who are passive, and others will have to live with the consequences. We make the difference. Each day can be a day of destruction. Or a good day for the earth.

Das war war Wort zum Ökumenischen Kirchentag 2021. That was my comment on the Ecumenical Kirchentag of 2021. Doas woar mai Woadd zem Egomeenesche Keachedoag 2021.

Take good care. Bassd off ouch off. On off die Äad. Passt auf euch auf. Und auf die Erde.

Pauls Monika

 

 

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